„Litti“ gnadenlos: Zwei Profis suspendiert

Wolfsburg (dpa) - Interimstrainer Pierre Littbarski kennt im Abstiegskampf beim VfL Wolfsburg keine Gnade und regiert weiter mit harter Hand. In Alexander Madlung und Thomas Kahlenberg suspendierte er zwei Ersatzspieler bis auf weiteres.

„Ich habe ihnen und der Mannschaft gesagt, dass wir in unserer Situation Spieler brauchen, die sich zu 100 Prozent einbringen, die sich konzentrieren und sich mit uns identifizieren. Dieses Gefühl habe ich bei den beiden derzeit nicht“, sagte Littbarski.

Beide dürfen bis auf weiteres nicht mit der Mannschaft trainieren. Offensichtlich passte Littbarski die Einstellung der Spieler im Umgang mit der aktuellen Situation nicht. Der deutsche Meister von 2009 schwebt auf Platz 15 der Tabelle in akuter Abstiegsnot. Nur wegen des um einen Treffer besseren Torverhältnisses liegt Wolfsburg noch knapp über dem Relegationsrang, den der punktgleiche 1. FC Kaiserslautern innehat.

Madlung hatte bereits im Kader für das erste Spiel unter Littbarskis Verantwortung am Samstag gegen den HSV (0:1) gefehlt. Der Abwehrspieler war zuvor zu spät zu einem Termin erschienen. Auch Mittelfeldstar Diego hatte Littbarski, der sich seit seiner Beförderung vom Co- zum Cheftrainer von den Spielern nur noch siezen lässt, für das Spiel suspendiert.

Littbarskis Vorgänger und bisheriger Chef Steve McClaren war offensichtlich auch wegen seiner zu langen Leine im Umgang mit den Profis gescheitert. Manager Dieter Hoeneß, der McClaren vor gut einer Woche entließ, hatte mehrfach gefordert, die Mannschaft härter anzufassen und nach dem peinlichen Pokal-Aus kurz vor Weihnachten gegen den Zweitligisten Energie Cottbus angekündigt: „Wir werden aufräumen!“ In der Winterpause waren bereits die inzwischen verliehenen Reservespieler Caiuby und Karim Ziani suspendiert worden.