Rafinha kritisiert Magath: Schalkes Seele verkauft

Düsseldorf (dpa) - Fußballprofi Rafinha hat seinen ehemaligen Trainer Felix Magath harsch kritisiert. „Magath hat Schalkes Seele verkauft“, klagte der Außenverteidiger in der „Sport Bild“.

Ein halbes Jahr nach seinem Wechsel vom Bundesligisten zum FC Genua kartete der Brasilianer erneut nach und warf Magath einen zu harten Umgang mit den Spielern vor: „Das System basiert auf Druck. Die Spieler kommen diese Saison nicht mehr mit Freude zur Arbeit. Sie haben oft Angst vor seinen Worten und Taten.“

Dieser Umgangston sei für ihn der Grund gewesen, den Revierclub zu verlassen: „Man muss das als Arbeitnehmer akzeptieren und respektieren. Ich als Mensch sehe es aber als falsch an und wollte unbedingt von Schalke weg. Ich bin wegen Herrn Magath gegangen“, gestand Rafinha. Dem Trainer fehle es an „Respekt vor einigen Spielern“.

Ein weiterer Grund für die angespannte Stimmung beim Tabellenzehnten sei Magaths Einkaufspolitik: „Schalke fehlt es heute an Gesichtern. Bei so einem radikalen Austauschen von Spielern können sich die Fans nicht mehr mit dem Verein identifizieren.“

Das habe nicht nur Zuneigung, sondern auch Qualität gekostet: „Die Mannschaft aus der vergangenen Saison würde die heutige schlagen.“ Bereits wenige Tage nach seinem acht Millionen Euro teuren Transfer Richtung Italien im August 2010 hatte Rafinha seinen Unmut über Magath geäußert.

Auf die Rafinha-Schelte reagierte Magath kühl: „Ist das nicht der Spieler, der in meiner Amtszeit von Anfang an gehen wollte?“