Luhukay verändert die Hertha: Lustenberger Kapitän
Berlin (dpa) - Zwei Tage vor dem DFB-Pokalspiel beim Regionalligisten VfR Neumünster hat Hertha-Coach Jos Luhukay in Fabian Lustenberger einen neuen Mannschaftskapitän bestimmt - und damit die Veränderungen in seinem Kader weiter vorangetrieben.
Der 25-jährige Schweizer löst Peter Niemeyer ab, der Hertha in der Vorsaison zurück in die Fußball-Bundesliga geführt hatte. Erbhöfe gibt es bei Luhukay nicht, das werden im Oberhaus noch andere Spieler zu spüren bekommen. Zumindest bleibt Peer Kluge Vize-Kapitän. Für längere Zeit verzichten muss Luhukay auf Stürmer Pierre-Michel Lasogga, der sich eine Sprunggelenks-Verletzung zugezogen hat.
„Fabian identifiziert sich zu 100 Prozent mit dem Verein“, sagte Luhukay auf der Pressekonferenz: „Er ist ein Spieler, der absolut für Hertha steht.“ Lustenberger spielt seit 2007 für Hertha und ist damit der dienstälteste Profi bei den Berlinern. Niemeyer habe seine Aufgabe vorbildlich ausgefüllt, betonte der Niederländer. Sportlich bestünden mit Blick auf die neue Saison jedoch kleine Zweifel: „Er ist nicht mehr gesetzt, das sage ich offen und ehrlich. Es gab durch die Neuzugänge Veränderungen.“
Manager Michael Preetz wollte der Kapitäns-Entscheidung nicht zu viel Gewicht beimessen: „Niemeyer bleibt ein wichtiger Spieler. Jeder Spieler sollte professionell mit so einer Situation umgehen.“ Zum Saisonauftakt sollten elf Spieler auf dem Platz stehen, „die sich alle als Kapitän fühlen. Schließlich müssen sie auf ihren Positionen alle Verantwortung übernehmen“, betonte Preetz vor dem Pokalspiel am Sonntag beim Regionalligisten VfR Neumünster.
Eine Blamage wie im Vorjahr, als beim Regionalligisten Wormatia Worms mit 1:2 verloren wurde, soll es auf keinen Fall mehr geben. „So etwas wollen wir auf jeden Fall vermeiden“, sagte Luhukay: „Wir müssen dieses Spiel gewinnen - wenn nicht schön, dann zur Not auch etwas schmutzig.“ Der neue Kapitän Lustenberger will mit seinem Vorgänger Niemeyer professionell umgehen: „Es wird keinen Konflikt geben, wir sind beide Teamspieler.“
Nicht nur das Pokalspiel, sondern auch die ersten Begegnungen in der Bundesliga wird Lasogga verpassen. Teamarzt Uli Schleicher diagnostizierte eine Teilruptur des Außenbandes und ein Knochenmarksödem im Sprungbein des linken Knöchels. Lasogga wird zwischen vier und sechs Wochen ausfallen. Fraglich ist im Pokal der Einsatz des Brasilianers Ronny, der nach einem Schlag auf den Fuß nicht trainieren konnte.