Mäzen Hopp trägt Hoffenheimer Strategiewechsel mit
St. Leon-Rot (dpa) - Fußball-Bundesligist 1899 Hoffenheim kann sich auch in Zukunft auf Mäzen Dietmar Hopp stützen.
Der Milliardär und Mitbegründer des Software-Unternehmens SAP stellte sich in einem Interview mit dem „Mannheimer Morgen“ klar hinter Trainer und Manager Markus Babbel, der den Verein aus dem Kraichgau mit gestandenen Profis in den internationalen Wettbewerb führen will. „Es ist ein Strategiewechsel des Sportmanagers Markus Babbel. Der Club bleibt bei seinen Zielen: Wir wollen in der Bundesliga spielen, eine starke Jugend haben, und schwarze Zahlen schreiben.“
Babbels Ziel sei es, den aufgeblähten Kader zu verschlanken. „Er ist erschrocken, als er sah, dass wir 40 Profis haben“, sagte Hopp. Einen Verlust an Glaubwürdigkeit sieht Hopp nicht. „Es gibt unterschiedliche Wege zum Ziel, und der Weg von Markus Babbel ist mir lieber als die vorherigen“, erklärte Hopp.
Der ehemalige Nationalspieler Andreas Beck hat unterdessen das Kapitänsamt zur Verfügung gestellt. „Unser Verein ist im Umbruch - alte Strukturen werden aufgebrochen, neue geschaffen. Mit dem gemeinsamen Ziel, erfolgreicher abzuschneiden als in der Vergangenheit. Und vielleicht hilft es dabei, wenn der eine oder andere die Möglichkeit hat, noch mehr Verantwortung zu übernehmen“, begründete der 25-Jährige auf seinem Internet-Blog seine Entscheidung.
Für ihn sei es stets eine Ehre gewesen, auch in turbulenten Zeiten das Amt zu bekleiden. Der Rücktritt bedeute nicht, dass „ich mich in Zukunft aus allem raushalte“. Er werde weiter Verantwortung übernehmen. „Das ist ein Teil meines Charakters, betonte Beck.
In Torhüter Tim Wiese (Bremen), Matthieu Delpierre (Stuttgart) und Eren Derdyiok (Leverkusen) kommen prominente Neuzugänge. Hopp verteidigte die Entscheidung, den zu Bayern München abwandernden Publikumsliebling Tom Starke durch Wiese zu ersetzen. Er glaube, dass der Bremer der bessere Torhüter sei. „Er ist nicht umsonst Nationalspieler.“ In Delpierre sieht der Hoffenheimer Mäzen die lang vermisste Führungspersönlichkeit. Bessere Heimspiele wünscht sich Hopp für die kommende Spielzeit. „Die Bilanz der letzten Saison war ja verheerend.“