Magath schließt nichts aus: Auch HSV-Rückkehr möglich
Berlin (dpa) - Felix Magath kann sich ein Comeback auf der Trainerbank des Hamburger SV vorstellen - allerdings nicht sofort.
„Natürlich, eventuell, aber nicht im Moment“, sagte Magath der Nachrichtenagentur dpa. Nach der Beurlaubung von Trainer Thorsten Fink am Dienstag war der Name des HSV-Idols in der Hansestadt sogleich ins Spiel gebracht worden.
„Ich schließe nicht aus, dass ich wieder als Trainer arbeite. Aber ich habe keine Not, keine Eile, keinen Druck. Wenn ich wieder etwas mache, dann nur etwas, was mir Spaß macht“, betonte er. Der 60-Jährige hatte seine Trainer-Karriere in der Fußball-Bundesliga 1995 in Hamburg begonnen. Mit dem VfL Wolfsburg hatte er 2009 überraschend die deutsche Meisterschaft gewonnen, zuvor mit dem FC Bayern zweimal das Double.
Magath hatte bereits am Dienstag über Facebook und auf seiner Homepage eine Botschaft an die Anhänger des Hamburger Bundesliga-Clubs gerichtet und sich über die Entlassung von Trainer Thorsten Fink gewundert. Er frage sich, warum jemand „Ende Mai noch der Richtige war und jetzt im September auf einmal der Falsche ist, das leuchtet mir nicht ganz ein.“
„Der HSV liegt mir am Herzen. Aber bei diesem HSV sehe ich jetzt nicht, dass eine Person wirklich helfen könnte“, schrieb Magath, der 306 Bundesligaspiele für den HSV bestritten hat. Er habe versucht, sich im Frühjahr über die Lage bei seinem Ex-Club zu informieren und sei zu dem Schluss gekommen, dass der HSV nicht nur sportlich in der Krise stecke, sondern auch Geld benötige. Magath verwies erneut auf ein mögliches Engagement von Investor Klaus-Michael Kühne.
„Unter den derzeitigen Voraussetzungen werde ich nichts mehr machen. Aber wenn sich der Verein neu aufstellt, bin ich absolut bereit dazu, weil man den HSV unterstützen und voranbringen muss. Ich will nicht der Alleinunterhalter sein“, sagte Kühne in einem Sport1-Interview. Der milliardenschwere HSV-Fan brachte erneut Magath ins Gespräch - in Verbindung mit Bernd Hollerbach. Der langjährige HSV-Profi Hollerbach war von 2007 bis 2011 Co-Trainer von Magath in Wolfsburg und Schalke. „Darüber“, sagte Magath, „möchte ich nicht spekulieren.“
Kühne gilt als Dauerkritiker der aktuellen Hamburger Vereinsführung um Carl Jarchow und Sportdirektor Oliver Kreuzer. Der Milliardär hatte dem HSV bei der Verpflichtung von Rafael van der Vaart mit einem Millionen-Kredit ausgeholfen und die Beurlaubung von Fink begrüßt.