Mainzer Coface-Arena feierlich eröffnet
Mainz (dpa) - Mit einer bewegenden Show in Rot und Weiß hat Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 die Coface Arena eröffnet.
Rund 1000 Mitwirkende, darunter 800 Mainzer Kinder, waren an der Choreographie beteiligt und zauberten zum Klang von donnernden Trommeln und Klassik-Pop eindrucksvolle Bilder auf den Rasen des neuen Mainzer Fußball-Tempels. Der Plan des Performance-Künstlers Enno-Ilka Uhde, die mehr als 30 000 Zuschauer in der nahezu gefüllten Arena bestens zu unterhalten, ging voll auf.
Die eigentliche Bestimmung der Arena erprobten die Mainzer Profis über zweimal 25 Minuten gegen eine Auswahl der Landeshauptstadt. Das erste Tor ließ etwas mehr als sieben Minuten auf sich warten, dann war Florian Heller zur Stelle. Sieben weitere folgten beim 8:0 gegen die Amateure. Der von einem grippalen Infekt geschwächte Trainer Thomas Tuchel ließ bis auf den noch bei der Copa America für Kolumbien aktiven Elkin Soto seinen kompletten Kader mit insgesamt zehn Neuzugängen Fühlung mit der neuen Heimstätte aufnehmen.
Das bis zur Aufführung geheime Programm versöhnte für einen Missklang bei den Einweihungsreden. Ein Teil der Zuschauer hatte den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck ausgepfiffen. Der SPD-Politiker reagierte mit einer ironischen Bemerkung. „Ich bedanke mich für den freundlichen Empfang“, sagte Beck und verließ den Rasen. FSV-Boss Harald Strutz reagierte umgehend auf den Affront. „Wir wollen auch hier respektvoll sein, die fairsten Fans der Liga“, ermahnte der Präsident die Fans in seiner Ansprache.
Mit der 34 034 Zuschauer fassenden Arena sei eine Vision wahr geworden, rief das Mainzer Stadtoberhaupt Jens Beutel ins weite Rund. „Das Stadion wird uns sportlich und wirtschaftlich voranbringen. Wir haben die Gewissheit, dass der Geist vom Bruchweg heute von der Arena Besitz ergriffen hat. Unser neues Wahrzeichen ist nicht zu übersehen“, meinte Beutel.
Begeistert empfingen die Fans Karl Kardinal Lehmann, der für die Eröffnung seine Reha nach einer Operation unterbrochen hatte. „In Mainz ist die Verbindung von Heimat und Integration, von Sport und Spiel gelungen. Wir sind stolz auf Mainz 05. Ich hoffe, dass das Stadion hilft, auf diesem Weg zu bleiben“, sagte der im Rollstuhl sitzende kirchliche Würdenträger, der seine Ansprache mit einem Gebet der ghanaischen Nationalmannschaft über faires Spiel beschloss.
Da die Coface Arena nicht mehr im „Schatten des Doms“ liegt, bat Strutz um kirchlichen Segen. Zum Anstoß um 15.30 Uhr sollten die Glocken des Doms für die 05er läuten. Für die Zuschauer hatte der langjährige Präsident Lob parat. „Den größten Dank widme ich der Fangemeinde der 05er. Mit ihrer Fairness, mit ihrem Respekt, ihrer Friedlichkeit und ihrem Enthusiasmus haben sie gezeigt, was Mainz 05 ausmacht“, sagte Strutz. Die Show ging zu Ende wie es sich für den selbst ernannten Karnevalsverein gehört. Der Domchor und die Hofsänger präsentierten mit den Künstlern Eddie Gauntt und Matt Clifford das Finale. Vor dem Festakt waren rund 20 000 Fans vom alten Bruchweg, wo Ehrenspielführer Dimo Wache bei einem Abschiedsspiel endgültig Servus sagte, zur neuen Arena gezogen.