Mainzer Planspiele gehen nur zur Hälfte auf
Bremen (dpa) - Eine triste Nullnummer hat Martin Schmidt nicht die Feiertagslaune verdorben. Sichtlich gut aufgelegt verabschiedete sich der Trainer des FSV Mainz 05 in das restliche Osterfest: „Kompliment an mein Team.“
„Bremen spielt zu Hause gerne furios und wir haben kein Tor kassiert. Das ist aller Ehren wert“, kommentierte der Schweizer Coach das 0:0 beim SV Werder Bremen. Das 05-Team blieb zum vierten Mal nacheinander unbesiegt und sammelte den nächsten wichtigen Punkt im Kampf um den Verbleib in der Fußball-Bundesliga.
Dabei ging Schmidts Matchplan nur zur Hälfte auf. Gemeinschaftlich verteidigen und vorne ein Tor schießen, so wollte sich der FSV für die bittere Heimniederlage gegen Werder revanchieren. Doch in einer ziemlich zerfahrenen Partie lief der Ball zwar etwas besser durch die Mainzer Reihen, vor dem Tor strahlte das Team aber kaum Gefahr aus. „Wir wollten kompakt stehen, das ist uns gelungen. Der Punkt ist in Ordnung“, erklärte Mittelfeldmann Johannes Geis.
31 Punkte haben die Mainzer auf dem Konto, 13 Mal spielte die Mannschaft remis. „Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“, meinte Geis. Kein anderes Team der Liga spielte in dieser Saison öfter remis. „Wir sind noch mitten im Abstiegskampf, andere Mannschaften stehen aber noch schlechter da. Wir müssen uns jetzt auf unsere Heimspiele konzentrieren“, forderte Geis.
Angesichts des nächsten Heimgegners Bayer Leverkusen ahnte zumindest Yunus Malli, dass gegen die schwachen Bremer eine große Chance nicht genutzt wurde. „Es wären vielleicht sogar drei Punkte drin gewesen“, sagte der quirlige Mainzer Angreifer. Malli traf bei der besten Chance in der 35. Minute nur das Außennetz. Auf der anderen Seite hatten die Gäste Glück, dass Schiedsrichter Michael Weiner ein Handspiel des Mainzer Kapitäns Niko Bungert übersah und dass der Bremen Fin Bartels in der Nachspielzeit nur knapp das Tor verfehlte.
So hakten beide Teams die Partie schnell ab, nicht jedoch die Saison. „Auch wir können mit 35 Punkten noch keinen Haken daran machen, leider“, stellte Werder-Regisseur Zlatko Junuzovic fest. Er wurde 62 Minuten von Trainer Viktor Skripnik geschont, ehe er für den blassen Acht-Millionen-Mann Davie Selke eingewechselt wurde. Einige Bremer Anhänger pfiffen den zukünftigen Leipziger aus. „Das ist aber alles im Rahmen geblieben, da muss man auch die Fans verstehen“, sagte Junuzovic zum größten Aufreger aus Bremer Sicht.