Freiburg siegt - und doch ist Streich unzufrieden
Freiburg (dpa) - Für Christian Streich hat der dritte Pflichtspielsieg gegen den 1. FC Köln in dieser Saison auch eine bittere Note.
„Natürlich sind wir erleichtert und froh, dass wir gewonnen haben“, sagte der Trainer des SC Freiburg. „Aber es war auch ein glücklicher Sieg, weil Köln in der zweiten Halbzeit besser war und bei uns die Abstimmung nicht mehr gestimmt hat. Wir müssen das alles nüchtern analysieren.“
Mit 28 Punkten liegen die Freiburger jetzt auf Rang 14, nur noch zwei Zähler hinter Köln. Den Abstand zu den Abstiegsplätzen haben sie durch den zweiten Sieg hintereinander weiter vergrößert. Dennoch mahnte der Trainer vor dem Hintergrund der spielerisch schwachen Vorstellung nach der Pause gegen den dominanten Aufsteiger: „Das alles zeigt, was für einen langen Weg wir noch vor uns haben.“
Der eingeschlagene Kurs aber stimmt. Das befand auch Roman Bürki so. „Das war ein kleiner Schritt von uns Richtung Klassenerhalt“, urteilte der Torwart, der in der turbulenten Schlussphase des insgesamt niveauarmen Spiels den Sieg rettete. Der Schweizer mahnte aber: „Wir müssen klar im Kopf bleiben und weiter hart arbeiten, denn in der kommenden Woche warten die nächsten schweren Aufgaben.“
Ehe der SC bei Schalke 04 in der Bundesliga wieder gefordert ist, steht am 7. April im DFB-Pokal das Viertelfinale beim VfL Wolfsburg an. „Das ist ein absolutes Bonusspiel“, erklärte Mike Frantz. Dass sie sich „freuen“ können auf diese Kür, lag nicht zuletzt an dem Angreifer. Frantz erzielte mit einem Kopfball in der Rückwärtsbewegung das Tor des Tages (37. Minute). „Das 1:0 war überragend herausgespielt und Mike hat dann totalen Willen gezeigt“, lobte Streich. „Als Stürmer machst du viele Weg, für die du nicht belohnt wirst. Beim Tor hat alles gepasst“, sagte Frantz.
Die Grundlage für eine weitere Erstliga-Saison sieht Frantz gelegt. Die Heimsiege gegen Augsburg (2:0) und direkt danach gegen Köln seien „unsere Pflicht“ gewesen. Im eigenen Stadion zu punkten sei „die Basis, um in der Liga zu bleiben“, betonte er. Mit drei weiteren Siegen werde der SC das Ziel Klassenerhalt erreichen.
Derartige Hochrechnungen lehnt nicht nur der Trainer ab, sondern auch Oliver Sorg. Der Kapitän betonte: „Wir werden weiterhin nicht auf die Tabelle schauen. Damit sind wir gut gefahren.“
Der 1. FC Köln muss dagegen das Klassement im Auge behalten. „Wir haben es nicht geschafft, Freiburg auf Distanz zu halten. Wir sind weiter in der Verlosung, haben aber immer noch eine gute Ausgangsposition“, sagte Dominic Maroh. Wie der Innenverteidiger bezeichnete auch Trainer Peter Stöger die Niederlage als „bitter“. Der Österreicher grantelte: „Wir haben in den ersten 45 Minuten zu wenig gemacht und waren nicht so aktiv. Dafür haben wir nach der Pause mutig gespielt und es wäre mehr drin gewesen.“