Ehemaliger Nationalspieler Marcell Jansen „bereit“ für HSV-Aufsichtsratsposten
Hamburg (dpa) - Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Marcell Jansen hat erneut betont, dass er sich ein Mitwirken im Aufsichtsrat des Hamburger SV vorstellen kann.
„Wenn Menschen davon überzeugt sind, dass ich mit meiner Art irgendwas zum Gesamtwerk beitragen kann - und sei es auch nur als Puzzle, dann wäre ich bereit. Ich kann mir das prinzipiell vorstellen, weil es mir um den Verein geht und nicht um Einzelschicksale“, sagte Ex-HSV-Profi Jansen dem Portal Sportbuzzer.
HSV-e.V.-Chef Jens Meier habe ihn angesprochen, „und ich habe ihm gesagt, dass ich mich dem Verein verbunden fühle“, betonte der 32-Jährige. Er steht auf der vom HSV e.V.-Präsidium um Jens Meier aufgestellten Kandidaten-Liste, über die das amtierende Gremium am Mittwochabend berät. Da Meier als Präsident automatisch AR-Mitglied der HSV Fußball AG bleibt, muss der Rat fünf weitere Personen für die Wahl auf der Mitgliederversammlung am 18. Dezember vorschlagen.
Nach Bekanntwerden der Liste war Streit ausgebrochen. Club-Investor Klaus-Michael Kühne, der 20,57 Prozent AG-Anteile hält, drohte seine Zahlungen einzustellen, wenn das neue Gremium nicht seinen Gefallen findet. Nun aber besteht die Möglichkeit einer gütlichen Einigung. Denn Karl J. Pojer, Vorsitzender von Hapag-Lloyd-Cruises, hat seine Kandidatur mittlerweile offiziell zurückgezogen. Damit könnte der Weg in den Aufsichtsrat für einen Kühne-Vertrauten frei sein.
Von der Aufsichtsratssitzung wurde zunächst lediglich bekannt, dass der Vorstand und der Aufsichtsrat der HSV Fußball AG beschlossen haben, die anstehende Hauptversammlung innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Frist im ersten Quartal 2018 durchzuführen. Das teilte der Verein am Mittwochabend mit. Zuvor hatte der HSV betont, dass nach der Sitzung des Kontrollgremiums weder eine Presserunde noch Gespräche mit den Teilnehmern der Sitzung vorgesehen seien.
Jansen sieht die zunehmenden Versuche Kühnes, Einfluss auf den HSV zu nehmen, kritisch. „Ein Verein muss aus sich heraus stark sein und darf nicht extern geführt werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Herr Kühne ein rein geschäftliches Interesse am HSV hat. Ein Investor wird nicht zurückerhalten, was er in den Fußball steckt.“ Jansen ergänzte: „Ich wünsche mir, dass man auch in den Führungsetagen enger zusammenrückt, um diesen geilen Verein wieder nach vorn zu bringen.“