Meisterschaftsrennen: Dortmund in heller Aufregung

Im vergangenen Jahr haben Fans die Kneipen leer getrunken. Falls es jetzt schon mit dem Titel klappt, sollten die Biervorräte reichen.

Dortmund. Ende April 2011 in Dortmund: Fußballbundesligist Borussia macht am 32. Spieltag mit einem 2:0 gegen den 1. FC Nürnberg vorzeitig den Meistertitel perfekt. Kurze Zeit später ist die ganze Innenstadt eine einzige Partyzone. Am frühen Abend allerdings sitzen viele Gaststätten und Kneipen „auf dem Trockenen“. Die Biervorräte sind erschöpft, einige Lokalitäten wurden buchstäblich leer getrunken.

In diesem Jahr soll das anders sein, egal wann der achte Meistertitel, der dem BVB angesichts von acht Punkten Vorsprung auf Bayern München kaum zu nehmen ist, fest steht. Fast alle, die es mit den Dortmundern halten, rechnen bereits heute damit. Dabei sind zwei Szenarien denkbar. Gewinnen die Bayern am Nachmittag nicht in Bremen, dann ist die Titelverteidigung der Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp bereits vor dem eigenen Abendspiel gegen die Namenscousine aus Mönchengladbach in trockenen Tüchern.

„Wir sind für beide Möglichkeiten gerüstet“, sagt Walter Stephan, Betriebsleiter des „Strobels“, der BVB-Fankneipe direkt am Stadion. „Anstatt um 11 Uhr öffnen wir bereits eine Stunde früher, wir haben deutlich mehr Bier gelagert als sonst.“ Im „Strobels“ ist es bei jedem Heimspiel richtig voll, doch für Samstag rechnet Stephan mit einem Einlassstopp zwischen 12 und 13 Uhr. „Die Stadt ist in heller Aufregung, die Leute sind total euphorisiert“, sagt er. „Ich habe auch Sympathien für Werder, denke aber, dass Bayern das Rennen zumindest bis zum Abend offen halten wird und wir um 20.15 Uhr als Meister feststehen.“

Auch im Dortmunder Kreuzviertel gelegenen „Barrock“ ist man vorbereitet. Doppelt so viel wie üblich ist an Getränken bereitgestellt. „Wie viel das genau ist, das verraten wir nicht. Aber wir haben aus dem letzten Jahr gelernt“, sagt Geschäftsführer Andreas Vogt. Drei Türsteher vor der Kneipe sollen zudem darauf achten, dass es drinnen nicht zu voll wird. „Es gibt noch einen Außentresen, an dem wir auch ausschenken. Wir tun, was wir können“, erklärt Vogt.

Für die Dortmunder Innenstadt wurde ein generelles Glasverbot erlassen, stattdessen sind massenweise Plastikbecher bestellt. „An drei Plätzen wird es sogenannte Versorgungsinseln geben. Dort gibt es Getränke und Speisen“, sagt Stadtsprecher Udo Bullerdiek. „Auch für musikalische Unterhaltung ist gesorgt. Nicht nur die Gaststätten, auch wir als Stadt haben unsere Lehren aus dem vergangenen Jahr gezogen.“

Gelassen sieht man dem Tag bei der Dortmunder Polizei entgegen. „Für uns ist es grundsätzlich ein ganz normaler Spieltagseinsatz. Für die spontanen Jubelfeiern nach dem Spiel sind wir personell gerüstet“, sagt Polizeisprecherin Amanda Vorderderfler. Stadt und Ordnungskräfte sehen die größere Herausforderung am 13. Mai, wenn, wie im vergangenen Jahr, der Meisterkorso durch die Stadt zieht. Vielleicht kommt zum achten Meistertitel auch noch der DFB-Pokal hinzu.