Einsatz von Pyrotechnik Nach Randale bei HSV-Spiel: DFB-Kontrollausschuss ermittelt
Frankfurt/Main (dpa) - Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes hat die Ermittlungen nach den Ausschreitungen beim Bundesligaspiel Hamburger SV gegen Borussia Mönchengladbach aufgenommen.
„Es gab eine Spielunterbrechung und den Einsatz von Pyrotechnik. Das zieht automatisch Ermittlungen nach sich“, erklärte ein DFB-Sprecher am Montag auf dpa-Anfrage.
Kurz vor dem Ende der Partie hatte Schiedsrichter Felix Brych das Spiel wegen der Randale abgebrochen. Nach Schätzungen des HSV und der Innenbehörde hatten rund 100 Menschen in der Nordkurve des Volksparkstadions in einer mutmaßlich geplanten Aktion Böller, Rauchtöpfe und bengalische Lichter gezündet.
Der Unparteiische Brych hatte die Begegnung nach rund einer Viertelstunde für wenige Sekunden wieder angepfiffen. Nun droht dem HSV eine empfindliche Strafe. Trotz des 2:1 gegen Gladbach war der Verein erstmals nach 55 Jahren aus der Bundesliga abgestiegen.
Die Polizei nahm nach eigenen Angaben unmittelbar nach dem Spiel drei Männer vorläufig fest. Nach den restlichen Straftätern werde derzeit gefahndet. Es werde Videomaterial ausgewertet, teilte die Polizei am Montag mit. Weitere Details nannte sie zunächst nicht. Bei den Ausschreitungen und dem Polizeieinsatz wurde nach Behördenangaben niemand verletzt.
Trotz des Abstiegs erfährt der Club eine Welle der Sympathie. Seit dem feststehenden Gang ins Fußball-Unterhaus seien über 500 neue Mitgliedsanträge gestellt worden, teilte der Verein mit. „Das ist für mich ein überragendes Zeichen der HSV-Fans. Bereits im Volksparkstadion hat man deutlich gemerkt, dass die überwältigende Mehrheit der Zuschauer zur Mannschaft und dem Verein steht“, sagte HSV-Präsident Bernd Hoffmann. Aktuell hat der Verein nach eigenen Angaben knapp 79.000 Mitglieder.
Mit einer ungewöhnlichen Aktion bedankte sich der Club noch einmal bei den Fans für deren Unterstützung im am Ende erfolglosen Kampf um den Klassenverbleib. Der Verein brachte eine Botschaft am Volksparkstadion an. „Liebe HSV-Fans, ihr seid immer noch da“, lautet die Einleitung des Briefes an die Anhänger. Und weiter heißt es: „Es gibt sicherlich andere Vereine, die würden es euch leichter machen. Denn es gab noch nie eine schwierigere Zeit, HSV-Fan zu sein.“ Die Unterstützung mache „uns aber auch traurig, weil wir euch kaum etwas zurückgeben konnten“. Vor allem aber mache es „uns stolz. Und deshalb wünschen wir uns nur eines: Dass auch ihr bald wieder stolz auf euren HSV sein könnt.“ Die Botschaft an der Wand endet mit den Worten: „Solche Fans wie euch hat NUR DER HSV.