Neues Jahr, alte Sorgen: „Club“ erhofft Besserung
Belek (dpa) - Neues Jahr, alte Sorgen - doch selbst der Wirbel um Publikumsliebling Javier Pinola konnte der Zuversicht des 1. FC Nürnberg für das Unternehmen Klassenverbleib nichts anhaben.
„Die Qualität ist absolut da, die Klasse zu halten“, befand „Club“-Coach Dieter Hecking im Trainingslager im türkischen Belek. „Ich bin immer zuversichtlich gewesen, weil ich glaube, dass diese Mannschaft in der Vorrunde auch viel Pech hatte.“
Vor allem Verletzungspech. Ein Leistungsträger nach dem anderen fiel in der Hinrunde bei den Franken aus. Nach dem Hoch der Vorsaison mussten die „Club“-Fans ihre Träume von einer erneut sorgenfreien Saison begraben und sich wieder mit dem vertrauten Abstiegskampf anfreunden. Zu allem Überfluss ging auch noch das fränkische Pokal-Derby gegen Zweitligist SpVgg Greuther Fürth verloren. Doch trotz aller Probleme stand am Ende einer schwierigen Hinrunde eine halbwegs gute Nachricht: Nürnberg fand sich zur Saison-Halbzeit auf Rang 15 wieder - auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Das ist in Nürnberg schon etwas.
Fern der Heimat durfte sich Hecking über Verstärkung im Abstiegskampf freuen: Neben dem Tschechen Adam Hlousek wurde mit Hanno Balitsch ein gestandener Bundesliga-Profi geholt. „Hanno ist erfahren und vielseitig einsetzbar“, betonte Hecking. „Er hat Tugenden, die wir im Abstiegskampf brauchen.“ Noch ist Balitsch durch eine Oberschenkelverhärtung außer Gefecht gesetzt, doch beim eminent wichtigen Rückrunden-Start gegen Hertha BSC soll der Ex-Leverkusener an Bord sein - auch ohne Einsatz in einem Vorbereitungsspiel. „Er ist erfahren genug, um mit der Situation umzugehen“, sagte Hecking.
Mit Hlousek und Balitsch hat Hecking nun im Mittelfeld deutlich mehr Möglichkeiten. Und der Coach ließ in der Türkei prompt ein offensiveres System einstudieren: Im ersten Test gegen Borussia Mönchengladbach (2:3) taten sich seine Spieler damit noch schwer, beim 4:1 gegen den niederländischen Erstligisten De Graafschap sah es phasenweise schon recht ordentlich aus.
In der Defensive gibt es weiter Sorgen: Timothy Chandler (Einblutung im Oberschenkel) und Timm Klose (Muskelfaserriss) fehlen zwei bis drei Wochen. Publikumsliebling Pinola meldete sich beim FCN-Tross zurück - doch der Routinier ist nach seiner Schambeinentzündung weiter lahmgelegt.
Für Wirbel sorgte Pinola dennoch. „Das ist ein interessanter Verein“, bestätigte der Argentinier eine Anfrage des Erstligisten CA Lanus - und rief die „Club“-Verantwortlichen auf den Plan. „Es wäre Blödsinn und abwegig, über einen Abgang von Pinola nachzudenken“, sagte Sport-Vorstand Martin Bader. Und Hecking betonte: „Ein Pinola-Abschied ist für den 1. FC Nürnberg kein Thema. Das wäre doch Wahnsinn, warum sollten wir ihn gehen lassen?“