„Nicht über einen Kamm scheren“: Oczipka verteidigt Fans
Frankfurt/Main (dpa) - Bastian Oczipka von Eintracht Frankfurt hat die umstrittene Fanszene seines Vereins nach den erneuten Ausschreitungen während des Pokalspiels beim 1. FC Magdeburg verteidigt. „Man sollte nicht alle über einen Kamm scheren“, sagte der 27-Jährige in der HR-Sendung „Heimspiel“.
„Es waren Tausende dabei, die uns am Sonntag in Magdeburg unterstützt haben. Klar waren da auch einige Chaoten darunter, die Feuerwerkskörper gezündet haben. Aber das ist nur ein ganz geringer Prozentsatz. Mehr als 90 Prozent der Fans sind absolut positiv“, sagte der Verteidiger.
Frankfurter Anhänger hatten am Sonntag während des Spiels drei Leuchtraketen in einen Magdeburger Zuschauerblock geschossen und damit für eine elfminütige Unterbrechung dieser Partie gesorgt. Der Fußball-Bundesligist verurteilte die Vorfälle am Dienstag in einer Stellungnahme und wiederholte dabei noch einmal die Vorwürfe, die Vorstandsmitglied Axel Hellmann bereits am Vortag geäußert hatte.
„Das Abschießen von Leuchtspurmunition im Allgemeinen und das Abfeuern in Richtung eines gefüllten Blocks hat nichts mit einer lebendigen, offenen und kreativen Fanszene zu tun. Hierbei handelt es sich um einen kriminellen Akt, den es — ungeachtet jeglicher Provokation der Gegenseite — strafrechtlich zu verfolgen gilt“, heißt es. „Eintracht Frankfurt distanziert sich ausdrücklich von Menschen, die derartige kriminelle Handlungen vornehmen.“
Auch die Fan-Organisation „Nordwestkurve Frankfurt e.V.“ distanzierte sich am Dienstagabend von den Gewalttätern im Eintracht-Block. „Wir verurteilen das Abschießen von Raketen in den Magdeburger Nachbarblock scharf. So etwas darf nicht wieder passieren“, heißt es in einer Stellungnahme. Das „gezielte Abschießen in andere Stadionbereiche“ stehe selbstverständlich „weit außerhalb jeder Diskussionsgrundlage“.