Öztunali-Wechsel: Arnesen hält an HSV-Philosophie fest
Hamburg (dpa) - HSV-Sportchef Frank Arnesen hat die Entscheidung verteidigt, Talent Levin Öztunali wegen dessen baldigen Wechsels zu Bayer Leverkusen keine Sonderausbildung mehr zukommen zu lassen.
„Wir können unsere ganze Vereinsphilosophie nicht über den Haufen werfen wegen eines prominenten Namens“, wurde der Däne am Montag in Hamburger Medien zitiert. Der 16-jährige Öztunali ist der Enkel von Uwe Seeler. Das Fußball-Idol hatte das Verhalten seines Stammclubs HSV als „armselig“ bezeichnet.
Arnesen betonte, man habe sich zuletzt beim Wechsel des weithin unbekannten Nachwuchsspielers Philipp Müller nach Wolfsburg ähnlich verhalten. „Da hat natürlich niemand nachgefragt“, sagte der Sportchef. Das Beste für den Verein sei zu tun. „Ich bin in erster Linie den Spielern verpflichtet, die sich gerne ausbilden lassen. Das muss dann auch Levin akzeptieren, der natürlich weiter mittrainieren darf, aber eben keine Sonderausbildung mehr erhält.“
Am Freitag war der Öztunali-Wechsel zum Werksclub bekanntgeworden. Angeblich soll der 16-Jährige für einen Fünf-Jahres-Vertrag 1,7 Millionen Euro bekommen. Der HSV soll dem Mittelfeldtalent einen Dreijahresvertrag über insgesamt 800 000 Euro angeboten haben. Zudem wird sein Vater Mete Öztunali Scout bei Bayer Leverkusen.