Hohes Alter, große Ziele Pizarro will es bei Werder noch mal wissen

Bremen (dpa) - Der fünfte Akt der Liebesgeschichte zwischen Claudio Pizarro und Werder Bremen soll mit einem Happy-End abschließen. Den Fußball-Bundesligisten will der 39 Jahre alte Peruaner nach seiner vierten Rückkehr an die Weser in einen europäischen Wettbewerb schießen - und dann abtreten.

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„Ich glaube, es ist mein letztes Jahr“, sagte Pizarro. „Vorher können wir aber wichtige Sachen in dieser Saison erreichen. Wir haben eine richtig gute Mannschaft.“ Pizarro träumt von Europa mit seinem Herzensclub Werder und will seinen Teil dazu beisteuern. Trotz des hohen Alters und auch nach dem Champions-League-Sieg 2013 mit den Bayern und sechs deutschen Meisterschaften ist der Stürmer noch lange nicht müde. „Ich brauche nur einen Ball, mehr Motivation benötige ich nicht“, erklärte der mit 192 Treffern derzeit beste ausländische Torjäger der Bundesliga-Geschichte.

Und er braucht natürlich Werder Bremen. Als er im Sommer 2017 keinen neuen Vertrag in Bremen erhielt, schloss er mit dem Werder-Kapitel ab. „Ich habe gedacht, es ist vorbei“, sagte Pizarro. An der Weser ist er eine lebende Legende. Als er 2015 zum vierten Mal zu Werder kam, warteten an einem Sonntagabend einige hundert Fans am Bremer Flughafen auf die Ankunft des Lieblings. „Für jeden Menschen, der so etwas erlebt, ist es was Besonderes“, schwärmte Pizarro. Pizarro-Rufe gab es jetzt auch schon wieder beim 1:1 im Test gegen den VVV Venlo.

Gegen die Niederländer kam der Oldie 20 Minuten zum Einsatz. In Zukunft dürften es mehr werden - wenn es nach Pizarro geht. Derzeit ist er nach eigenen Angaben noch nicht bei 100 Prozent. „Bis zum Anfang der Saison“ werde es noch dauern. Dann will der Südamerikaner vollständig auf der Höhe sein. Während seine Team-Kollegen bis Samstag einen Kurz-Urlaub genießen, wird der Rückkehrer am Weserstadion trainieren. Nur die Erholung dauere länger. „Ansonsten ist alles wie früher“, berichtete der Profi, der mit der Rückennummer 4 auflaufen wird.

Ansprüche wird Pizarro allerdings keine stellen. „Natürlich will ich immer spielen“, sagte er. Aber er würde es auch klaglos hinnehmen, wenn es mal nicht für einen Platz im Kader reiche. „In erster Linie will ich Tore schießen und ein gutes Spiel liefern. Aber ich will mit meiner Erfahrung auch den Jungs helfen und mit jungen Spielern sprechen“, erklärte der Routinier. „Am Ende aber entscheidet immer der Trainer.“

Im Sommer 2019 soll dann endgültig Schluss sein mit der aktiven Karriere. „Irgendwann ist auch genug“, betonte Pizarro. Der Hauptgrund: Seine in München lebende Familie wird nicht nach Bremen mitkommen. Die Angehörigen hoffen auf Pizarros Rückkehr im kommenden Sommer. „Sie drängen mich aber nicht, sondern sagen, dass ich das machen soll, was mich glücklich macht“, erklärte er. Eine Weiterbeschäftigung bei Werder Bremen wäre so etwas zum Beispiel. „Ich kann mir das vorstellen“, sagte Pizarro. Die Liebesgeschichte zwischen ihm und Werder Bremen könnte also doch noch weitergehen.