Rückkehrer Neuer Job, neue Ideen: Schaaf soll Werder Bremen entwickeln
Bremen (dpa) - Thomas Schaaf ist wieder zurück bei Werder Bremen. Knapp fünf Jahre nach seiner Entlassung hat der nach Otto Rehhagel erfolgreichste Bremer Bundesliga-Trainer seinen neuen Job als Technischer Direktor an der Weser begonnen.
Der 57-Jährige soll in Zukunft die Spielphilosophie des gesamten Clubs entwickeln und optimieren, die Talente auf die Härten des Profigeschäfts vorbereiten und auch die Trainer des Nachwuchsleistungszentrums besser machen. „Es ist eine mehr als interessante Aufgabe“, sagte Schaaf bei seiner Vorstellung.
Unter Coach Schaaf gewann der Verein zwischen 1999 und 2013 die deutsche Fußball-Meisterschaft (2004), holte dreimal den DFB-Pokal (1999, 2004 und 2009) und war Dauergast in der Champions League. Doch von möglichen Emotionen und Erinnerungen will der frühere Profi nichts mehr wissen. „Natürlich ist meine Geschichte insgesamt sehr verbunden mit Werder Bremen“, erklärte Schaaf. „Ich bin aber sehr fixiert auf meine Aufgabe. Das ist etwas, was mich mehr mitnimmt.“
Auch Spekulationen über eine mögliche Rückkehr auf die Trainerbank im Weserstadion, sollte die Bundesliga-Mannschaft in möglichen Krisenzeiten auf der Suche sein, beendete er schnell. „Im Moment stehe ich als Trainer nicht zur Verfügung, weder intern bei Werder Bremen noch extern für andere Vereine“, betonte Schaaf. Nach seinen 14 Jahren bei Werder war er noch bei Eintracht Frankfurt (2014/15) und wenig erfolgreich beim späteren Absteiger Hannover 96 (Januar bis April 2016) tätig. Seit 2011 arbeitet er zudem als Analyst für den Kontinentalverband UEFA.
Einen Austausch mit Profi-Trainer Florian Kohfeldt wird es dennoch geben. „Aber nur einseitig“, betonte Schaaf. „Mein Angebot an ihn ist da. Flo möchte das auch nutzen. Es ist mehr als eine sinnvolle Geschichte. Niemand wird ihm reinquatschen.“ Gemeinsam soll eine gemeinsame Denk- und Spielweise entwickelt werden, für die Profis und für die Jugendmannschaften. „Wir wollen stärker und sicherer werden. Und das geht nicht nur mit der Defensive. Aktiv am Spiel teilnehmen. Jeder muss den Anreiz haben, nach vorne zu wollen“, beschrieb er die Spielphilosophie.
Für Sportchef Frank Baumann, als Spieler unter Schaaf langjähriger Kapitän bei den Bremern, ist die Verpflichtung der Vereinsikone ein wichtiger Baustein für die Zukunft. „Wir haben jemanden gebraucht, der unsere Qualität verbessert. Einen Kopf, der übergeordnet ist“, erklärte der Geschäftsführer. „Wir wollen junge Spieler besser auf die Profizeit vorbereiten und Trainer ausbilden. Wir versprechen uns von Thomas sehr, sehr viel und glauben, in ein paar Jahren die Früchte seiner Arbeit im Weserstadion zu sehen.“