Medienbericht Poker um Aubameyang: BVB und Arsenal vor Einigung

Dortmund (dpa) - Der Transferpoker um Pierre-Emerick Aubameyang zwischen Borussia Dortmund und dem FC Arsenal geht in die entscheidende Phase.

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Nach einem Bericht des französischen Radiosenders „RMC Sport“ sind sich der Stürmer und der Londoner Club über einen Wechsel nach London bereits einig. Der Vater des Gabuners soll demnach bereits zu Gesprächen in der britischen Hauptstadt gewesen sein. Es gebe aber noch keinen endgültigen Abschluss zwischen den beiden Clubs. Das könnte nach verschiedenen Quellen, die der Sender zitiert, in zwei oder drei Tage der Fall sein.

Borussia Dortmund wollte sich zu dem Bericht nicht äußern. „Wir kommentieren keine Mediengerüchte“, sagte BVB-Mediendirektor Sascha Fligge am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Britische Medien berichteten unterdessen, dass sich eine Arsenal-Delegation, zu der auch der ehemalige BVB-Scout Sven Mislintat gehört, weiter zu Verhandlungen in Dortmund aufhält.

Voraussetzung für den Wechsel ist der am Montagabend vollzogenen Wechsel des chilenischen Topstürmer Alexis Sanchez von Arsenal zum englischen Rekordmeister Manchester United. Im Gegenzug bekommen die Gunners den früheren Dortmunder Angreifer Henrich Mchitarjan, der vom Tabellenzweiten Man United zum Sechsten nach London wechselt. Beide Vereine bestätigten das Tauschgeschäft, nachdem beide Spieler ihre Medizinchecks absolviert hatten. Arsenal-Coach Arsène Wenger hatte zuvor betont: „Eins passiert nur, wenn das andere auch passiert.“

Eine Delegation des englischen Clubs hatte am Sonntag in der Revierstadt die Gespräche mit dem Fußball-Bundesligisten aufgenommen. Zu Details des rund 90-minütigen Gesprächs wollten sich weder BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke noch Sportdirektor Michael Zorc äußern. Dem Vernehmen nach konnten beide Seiten jedoch noch keine Einigung erzielen - im Gegensatz offenbar zum exzentrischem Fußball-Profi und Arsenal.

Nach Medienberichten haben die Gunners ihr ursprüngliches Angebot in Höhe von 50 Millionen Euro um knapp zehn Millionen Euro aufgestockt. Das liegt jedoch noch immer deutlich unter den 70 Millionen Euro, die der BVB beim Verkauf des Bundesliga-Torschützenkönigs der vergangenen Saison erlösen möchte. Der frühere Bundestrainer Berti Vogt könnte verstehen, wenn die Dortmunder ihn verkaufen: „So schäbig wie das ganze Transfer-Theater abläuft, hätte ich meine Zweifel, ob Aubameyang alles gibt, wenn es hart auf hart kommt“, sagte Vogts dem Nachrichtenportal t-online.de.

Einiges könnte auch davon abhängen, ob Arsenal-Reservist Olivier Giroud Teil eines Tauschgeschäftes wird. Angeblich will der BVB den 31 Jahre alten französischen Angreifer bis zum Saisonende ausleihen.

Am Montag deutete wenig auf einen schnellen Wechsel hin. Aubameyang erschien am Nachmittag pünktlich zum Training. Trainer Peter Stöger hatte bereits zwei Tage zuvor angedeutet, dass der wechselwillige Star durchaus ein Kandidat für den BVB-Kader sein könnte, der am Samstag gegen den SC Freiburg für den ersten Rückrundensieg sorgen soll.

Die Wechselgerüchte um Aubameyang wirken sich offenbar auch auf den Prozess um den Bombenanschlag auf die Mannschaft im April 2017 aus. Am dritten Verhandlungstag vor dem Dortmunder Landgericht regte der Vorsitzende Richter Peter Windgätter am Montag an, sowohl den Stürmer als auch den ebenfalls wechselwilligen Abwehrspieler Marc Bartra möglichst schon am 29. Januar als Zeugen zu laden. Bei einem Wechsel ins Ausland könnte es ansonsten Schwierigkeiten mit der Erreichbarkeit der Fußballprofis geben, hieß es.