Rafati: Ich bin wieder gesund - Kein Comeback
Hannover (dpa) - Fußball-Schiedsrichter Babak Rafati aus Hannover hat nach seinem Suizidversuch im November 2011 die stationäre Behandlung beendet.
„Ich bin wieder gesund“, sagte er der „Bild-Zeitung“. Der Unparteiische wird aber weiterhin regelmäßig von Spezialisten betreut. Eine Rückkehr als Schiedsrichter in die Bundesliga gilt als unwahrscheinlich. Der Deutschen Fußball-Bund (DFB), der bisher diese Frage offen gelassen hatte, wollte sich nicht endgültig dazu äußern.
„Ich kann bestätigen, dass sich Babak Rafati auch bei uns gemeldet hat“, teilte Lutz Michael Fröhlich für die Schiedsrichter-Kommission am Mittwoch mit. „Sobald es seine gesundheitliche Situation zulässt, würden wir uns über ein persönliches Gespräch mit ihm sehr freuen. Jetzt aber zählt allein eine gesunde Zukunft von Babak Rafati, für die wir ihm von Herzen alles Gute wünschen“, heißt es in der DFB-Erklärung.
Fröhlich sagte auf Anfrage, dass die Schiedsrichter-Kommission „Kontakte mit Rafati über eine private Schiene“ habe. Ansonsten wollte der DFB-Abteilungsleiter Schiedsrichterwesen keine weiteren Angaben machen. Rafati selbst erklärte: „Ich bin froh, dass ich überlebt habe.“
Der 41 Jahre alte Referee war vor dem anschließend abgesagten Bundesligaspiel des 1. FC Köln gegen Mainz 05 am 19. November in einem Kölner Hotel mit aufgeschnittenen Pulsadern gefunden und von seinen Assistenten gerettet worden. Sie leisteten Erste Hilfe. „Ich war in einer scheinbar ausweglosen Situation. Es war ein Glücksfall, dass ich rechtzeitig Hilfe bekommen habe“, berichtete Rafati über das dramatische Ereignis.
Sein Anwalt Sven Menke teilte später mit, dass Rafati unter Depressionen leidet. Der erfahrene Schiedsrichter, der seit 2005 in der Bundesliga eingesetzt wurde und 84 Erstliga-Spiele leitete, begab sich in stationäre Behandlung und ließ sich psychologisch betreuen.