1:1 gegen den Hamburger SV RB Leipzig hadert nach Remis - Leichtigkeit ist weg

Leipzig (dpa) - RB Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl haderte: wegen des seines Erachtens zu Unrecht ausgebliebenen Abseitspfiffes, wegen der fehlenden Souveränität seines Teams, wegen der fehlenden Leichtigkeit.

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Denn nicht mal ein perfekter Start mit einem Tor in der neunten Minute reichte dem Champions-League-Aspiranten am Samstag gegen Krisen-Club Hamburger SV in der ausverkauften Red Bull Arena zum Sieg. Wieder nicht. Nur ein Dreier in den vergangenen acht Pflichtspielen. „Ausbaufähig, nach oben“, kommentierte Hasenhüttl die miese Bilanz.

So sehr hatten die Leipziger die Winterpause herbeigesehnt nach dem ernüchternden Sieglos-Dezember und der ersten Heimpleite in der laufenden Saison der Fußball-Bundesliga zum Jahres-Abschluss gegen Hertha BSC. So sehr hatten sie sich gefreut und bestätigt gefühlt durch den starken Auftritt beim 3:1 über den FC Schalke 04 zum Rückrundenbeginn. So ernüchternd wirken das 1:2 beim SC Freiburg vor einer Woche und nun das 1:1 (1:1) gegen den HSV, der nach dem Trainerwechsel von Markus Gisdol zu Bernd Hollerbach mit großen Hoffnungen angetreten war.

„Es war nicht unser Tag“, meinte der eingewechselte Angreifer Yussuf Poulsen. „Bitter“ fand es Mittelfeldspieler Kevin Kampl, der die Führung durch Bruma eingeleitet hatte, als er den Ball HSV-Profi Aaron Hunt abnahm und zu Marcel Sabitzer auf die rechte RB-Angriffsseite weiterleitete. „Wir haben unnötigerweise zwei Punkte liegenlassen“, sagte Kampl.

Denn 20 Minuten nach dem Kopfballtor des gerade mal 1,73 Meter großen Bruma war die Führung schon wieder dahin. „Fakt ist, dass das 1:1 Abseits war und nicht hätte gegeben werden dürfen“, meinte Hasenhüttl. Warum auch der Video-Schiedsrichter nicht auf Abseits nach Filip Kostics Tor entschieden hatte - der 50-jährige Österreicher verstand es nicht.

Kollege Bernd Hollerbach, der die Pleiteserie der Hamburger nach vier Niederlagen nacheinander gleich bei seinem Debüt beendete, meinte jedoch: „Ich denke, dass es gleiche Höhe war. Daher war es kein Abseits, sondern ein reguläres Tor.“

Ob regulär oder nicht - die Leipziger, die einen erneuten direkten Champions-League-Platz anstreben, waren nicht in der Lage, erfolgreich auf den Ausgleich der gegen den Abstieg kämpfenden und spielerisch limitierten Hamburger zu reagieren. Den vergebenen Chancen beispielsweise durch Jean-Kévin Augustin noch vor dem 1:1 nachzutrauen, brachte auch nichts. Nach dem Gegentor habe man den „Rhythmus verloren“, urteilte Hasenhüttl. „Wir haben es in der zweiten Halbzeit nicht mehr geschafft, das Tempo zu erhöhen“, sagte der RB-Coach: „Unter dem Strich war das zu wenig von uns.“