Ribéry und Götze vor Comeback - Pep denkt nicht an Juve
München (dpa) - Über den Europapokal-Knaller gegen Juventus Turin wollte Pep Guardiola noch nicht groß sprechen.
„Schritt für Schritt, Spiel für Spiel. In unserem Kopf ist Darmstadt, danach haben wir zwei Tage Zeit, um über Juventus zu sprechen“, erzählte der katalanische Starcoach des FC Bayern am Tag vor der Bundesliga-Partie am Samstag gegen den Aufsteiger. „Wir haben eine Woche über Darmstadt gesprochen, ein bisschen über Juventus. Aber das Training war für Darmstadt, nicht für Juventus.“ Das Spiel der Turiner am Freitagabend beim FC Bologna wollte er sich dann aber natürlich doch anschauen.
So sehr die Bayern-Stars und ihr Trainer über den Meisterkampf in der Fußball-Bundesliga und Darmstadt 98 als nächster Aufgabe sprechen - in der öffentlichen Wahrnehmung steht der Champions-League-Klassiker gegen den italienischen Meister längst im Fokus. Auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge freut sich schon. „Der schwerste Test liegt am kommenden Dienstag in Turin vor uns. Im Achtelfinale gegen Juventus wartet ein ganz dicker Brocken auf uns“, prognostizierte Rummenigge.
Ein kleines Steinchen ist im Vergleich dazu der SV Darmstadt, ein leichter Gegner sind die „Lilien“ aber keinesfalls. Hinter Bayern und Dortmund ist das Team von Trainer Dirk Schuster die drittbeste Auswärtsmannschaft, holte 17 von 24 Punkten in den gegnerischen Stadien. „Sie verteidigen sehr tief, sehr kompakt. Wir müssen Geduld haben“, sagte Xabi Alonso.
Im Pokal-Achtelfinale im Dezember taten sich auch die Münchner zu Hause beim 1:0 durch ein Alonso-Tor schwer gegen den Aufsteiger. „Das ist eine spezielle Mannschaft, sie verteidigen sehr tief. Sie sind eine der besten Mannschaften bei Standardsituationen, sie leben für diese Aktionen“, sagte Guardiola. Gerade für seine vergleichsweise kleine neue Abwehrkette um den 1,80 Meter großen David Alaba als größten Akteur bringen Eckbälle und Freistöße daher große Gefahr.
„Weniger Freistöße und weniger Ecken wären besser“, erklärte der Spanier, wollte aber nichts von einer echten Simulation für das Turin-Spiel wissen. Zwar würden die Darmstädter wie Turin in einigen Spielsituation ähnlich verteidigen, „aber wir müssen über die Qualität der Spieler von Juventus Turin sprechen“.
Guardiola ließ offen, ob er die Belastung mit Blick auf die schwierige Aufgabe am Dienstag im Norden Italiens verteilt oder er seinem Wunschteam für Turin die Chance zur Einstimmung gibt. Der 45-Jährige stellte aber gleich drei Comebacks und ein Debüt in Aussicht.
Nachdem die lange verletzten Franck Ribéry, Mario Götze und Medhi Benatia ebenso wie Winter-Neuzugang Serdar Tasci in dieser Woche weitere Schritte im Training machten, könnte der eine oder andere Einsatz schon am Samstag (15.30 Uhr) anstehen. „Sie sind bereit, sie sind fit. Ich weiß nicht, für wie viele Minuten“, sagte Guardiola.
Mit einem Rumpfteam machte sich Darmstadt auf die Reise zum souveränen Tabellenführer. Gleich fünf Spieler fehlen wegen Gelbsperren, aber einen harten Kampf werden die Hessen auch ohne Aytac Sulu, Jérôme Gondorf, Marcel Heller, Konstantin Rausch und Peter Niemeyer liefern. „Wir haben im Pokal ein kleines Ausrufezeichen gesetzt, an diese Leistung wollen wir anknüpfen“, sagte Schuster.