Robben vor Rückkehr als Joker - Kein Risiko bei Ribéry
München (dpa) - Bayern München muss den angestrebten Ausbau seines Bundesliga-Startrekordes auf neun Siege wohl ohne Wirbelwind Franck Ribéry bewerkstelligen. Der Flügelflitzer droht am Sonntag im Heimspiel gegen Lieblingsgegner Bayer Leverkusen ebenso wie Javi Martínez auszufallen.
Beide Fußball-Profis haben muskuläre Beschwerden. Dagegen könnte Arjen Robben nach vierwöchiger Verletzungspause überraschend als Joker auf der Bank sitzen. Der niederländische Nationalspieler, der wegen seiner vielen Verletzungspausen unter der Woche sogar mit Rücktrittsgedanken verblüfft hatte, kehrte am Freitag voller Elan ins Teamtraining zurück. „Er hat das ganze Programm durchgezogen“, berichtete Trainer Jupp Heynckes anschließend. Er werde am Samstag mit Robben besprechen, „ob er schon mit ins Aufgebot geht“.
Größte Vorsicht walten lassen will der erfahrene Coach dagegen bei Ribéry, der beim 1:0-Sieg im Champions-League-Spiel beim OSC Lille wegen Oberschenkel-Beschwerden ausgewechselt worden war. „Wir haben Alternativen. Und Franck ist zu wertvoll, um da ein Risiko einzugehen“, sagte Heynckes. „Ich habe noch ein bisschen Schmerzen“, berichtete Ribéry selbst. 40-Millionen-Mann Martínez hatte schon in Lille Probleme am Gesäßmuskel. Bei dem Mittelfeldspieler wolle er das Abschlusstraining am Samstag abwarten, kündigte Heynckes an.
Auch wenn sein Ex-Club Bayern Leverkusen in München letztmals vor 23 Jahren gewinnen konnte, will sich Heynckes von der Statistik nicht blenden lassen. „Leverkusen spielt flotten Fußball, Leverkusen ist gut drauf, das haben sie in der Europa League gezeigt“, warnte der Bayern-Coach. 4:0 siegte die Werkself am Donnerstag bei Rapid Wien.
Für die Durchschnittsleistung gegen Lille nahm Heynckes sein Team noch einmal in Schutz. „Man kann nicht immer nur Tempofußball spielen, kreativ spielen und fünf Tore schießen“, sagte er zum vermeintlichen Leistungsabfall im Vergleich zum 5:0-Ligasieg in Düsseldorf. Das Erfolgsmodell der Münchner in dieser Saison ist für Ribéry einfach zu erklären: „Alle arbeiten für alle!“