Bundesliga fällt zurück Rummenigge prangert „Rumgeeiere“ um 50+1 an
Miami (dpa) - Karl-Heinz Rummenigge sorgt sich um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Fußball-Bundesliga. Der Vorstandschef des FC Bayern München hat darum in einer Art Brandrede in Miami eine Öffnung des deutschen Marktes gefordert.
Der 62-Jährige beklagte zum Abschluss der USA-Reise des deutschen Rekordmeisters besonders das „Rumgeeiere“ um die 50+1-Regel und die Haltung von DFL und DFB.
Nach der 50+1-Regel ist es Kapitalanlegern im deutschen Fußball nicht möglich, die Stimmenmehrheit bei Kapitalgesellschaften zu übernehmen, in die Vereine ihre Profimannschaften ausgegliedert haben. „Keiner will den Schwarzen Peter in der Hand haben, den Markt freigegeben zu haben“, sagte Rummenigge zu einer Abschaffung der Vorschrift.
In Spanien, England, Italien und Frankreich würden die Dinge anders bewertet und anders gehandhabt, betonte Rummenigge: „Entweder wir gehen diesen Weg mit, oder wir werden irgendwann alle eine Zeche zahlen.“ Gerade der FC Bayern definiert sich international. Eine finanzkräftige und sportlich starke Bundesliga ist für den zweimaligen Champions-League-Sieger darum eminent wichtig.
„Alle haben Sorgen und Angst, dass man an Konkurrenzfähigkeit verliert, wenn man sich dem Markt öffnet. Das Gegenteil wäre der Fall. Deutschland würde davon profitieren“, glaubt Rummenigge.
Der „Populismus“ um 50+1 dürfe nicht vorangetrieben werden, gerade auch von Deutscher Fußball Liga (DFL) und dem Fußball-Bund (DFB). Der Bayern-Chef sprach bei der Debatte um die Regel von einem „fast absurden Niveau“.
Er unterstütze einen Vorschlag von Eintracht Frankfurt, dass jeder Club für sich selbst entscheiden können sollte, ob er 50+1 weiter betreiben wolle oder nicht. „Wir haben schon jetzt vier Vereine, die nicht mehr unter wettbewerbsgleichen Bedingungen in der Bundesliga spielen“, sagte Rummenigge und nannte die Werksclubs Bayer Leverkusen und VfL Wolfsburg sowie 1899 Hoffenheim und RB Leipzig. „Es gibt keinen Grund, das Thema so ängstlich wie im Moment zu diskutieren.“