Runderneuerte HSV in Pink - Konkurrenzkampf in Offensive

Hamburg (dpa) - In „Schock-Pink“ kommt der Hamburger SV neuerdings daher. So nennt der Bundesliga-Zehnte selbst die Farbe des auffälligen neuen Auswärtstrikots, für das Fußballfans schon stundenlang anstanden.

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So mutig wie die Werbeoffensive, die an die Hemden von vor 40 Jahren erinnern soll, als die Hanseaten noch richtig erfolgreich waren, läuft das Spiel aber noch nicht: Der Auftritt beim 1:0 (0:0) der Hamburger gegen den Premier-League-Club Stoke City war eher ein Langweiler als ein Gegner-Schock.

„Unterm Strich: Guter Test, Stoke ist ein sehr robustes Team. Das Ergebnis passt auch“, sagte HSV-Trainer Bruno Labbadia. Vor mehr als 20 000 Zuschauern im Volksparkstadion sammelte vor allem Michael Gregoritsch mit seinem Tor (56. Minute) Pluspunkte für einen Stammplatz im Mittelfeld. „Es macht Spaß zu spielen und es macht Spaß mit der Mannschaft!“, sagte der Österreicher. „Ich hoffe, dass wir in den nächsten zehn Tagen alle Spieler gut integriert haben.“

Der HSV hat diesen Sommer konsequent den Weg der Verjüngung eingeschlagen: Akteure wie Jaroslav Drobny, Gojko Kacar sowie Ivo Ilicevic wurden aussortiert, sechs Neue verpflichtet. Keeper Christian Mathenia ist mit 24 Jahren der Älteste davon. Der von einer Handverletzung genesene Ex-Darmstädter soll René Adler Dampf machen, auch wenn der 31-Jährige Stammtorwart bleibt.

Wie wichtig Adler ist, zeigte sich auch gegen den englischen Erstligisten, als nach Emir Spahic (Augenhöhlenbruch) auch Johan Djourou mit Rückenschmerzen ausfiel und der Torwart eine neue Abwehr vor sich hatte: Unaufgeregt und erfahren kamen Adlers Kommandos von hinten.

„Wir haben Spieler verpflichtet, die mit der Mannschaft wachsen können“, sagte der HSV-Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer nach dem Härtetest: „Das haben wir hier in den vergangenen fünf bis sieben Jahren nicht hinbekommen.“ Genau deswegen sind Stützen wie Adler, Spahic und Aaron Hunt so wichtig. In der Offensive hat der HSV mit Alen Halilovic vom FC Barcelona, dem Stuttgarter Filip Kostic und Bobby Wood (Union Berlin) den Konkurrenzkampf geschürt.

Nur in der Defensivabteilung muss nachgerüstet werden. Als gegen Stoke sogar noch der Brasilianer Cléber mit einer Gehirnerschütterung ausgewechselt werden musste, ging Labbadia die nächste Alternative verloren. Bis zum ersten Pflichtspiel am 22. August im DFB-Pokal beim FSV Zwickau könnte deshalb noch ein Defensiv-Allrounder ins Team kommen.