Sahin will „so schnell wie möglich“ spielen

Dortmund (dpa) - 642 Tage sind seit Nuri Sahins letztem Bundesliga-Einsatz für Borussia Dortmund mittlerweile vergangen. Und seit einer Woche ist der Fußballprofi wieder ein Schwarz-Gelber. Wann aber darf Sahin für den deutschen Meister in der Bundesliga ran?

Dortmund (dpa) - 642 Tage sind seit Nuri Sahins letztem Bundesliga-Einsatz für Borussia Dortmund mittlerweile vergangen. Und seit einer Woche ist der Fußballprofi wieder ein Schwarz-Gelber. Wann aber darf Sahin für den deutschen Meister in der Bundesliga ran?

Er selbst sehnt es herbei, will „so schnell wie möglich“ von neuem beweisen, wie wertvoll er in der deutschen Eliteklasse für den Double-Gewinner sein kann.

Trainer Jürgen Klopp kennt keine Eile bei der Lösung seines Luxusproblems: „Wir gehen da ganz entspannt ran.“ Eines ist klar: Sahin steht bei Werder Bremen im Kader. „Dass er zum Aufgebot gehört, ist sehr sicher“, kündigte Klopp an. Doch wann soll Sahin seine exzellenten Fähigkeiten beweisen dürfen, wen soll er verdrängen? Mario Götze und Marco Reus sind gesetzt, Sahin aber ist die höchst willkommene Alternativ- oder Ergänzungslösung.

Er selbst sagt: „Wir haben gemeinsam ein Ziel. Wir sind gemeinsam stärker.“ Dass er es ad hoc können wird, ist für Klopp überhaupt nicht zweifelhaft: „Körperlich ist Nuri in einem sehr guten Zustand.“ Das Handicap ist mangelnde Praxis. Klopp: „Er hat wenig gespielt.“ Sieben Einsätze für den FC Liverpool, nur vier in der vergangenen Saison für Real Madrid - das spricht nicht dafür, dass Sahin vom BVB-Meistermacher sofort in die Startformation beordert wird.

Nach dem 45-Minuten-Einsatz beim Testturnier am vergangenen Sonntag in Düsseldorf fühlte sich Sahin gut. Die Automatismen im Zusammenspiel seien wieder da, alles sei „wie früher“. Er dirigierte, er gab Anweisungen, versuchte sich in der Rolle des Lenkers und Vordenkers wie einst in seinen bislang 135 Bundesliga-Spielen für Schwarz-Gelb.

Werder-Trainer Thomas Schaaf ist von der Güteklasse Sahins überzeugt: „Er hat nachgewiesen, wie stark er ist, wie gut er in Dortmund funktionieren kann. Er passt da mit seinen Qualitäten gut rein.“ Das BVB-Team werde sich durch die Rückholaktion indes nicht verändern, glaubt Schaaf: „Egal, wer die Position einnimmt - jeder hat im Mittelfeld eine sehr hohe Qualität. Wir müssen uns da nicht um Namen kümmern.“

Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus ist gleichfalls der festen Überzeugung, dass Sahin der Bundesliga generell und den Dortmundern speziell einfach nur gut tun wird. Matthäus sieht das Sahin-Comeback beim Double-Gewinner auch als Investition für spätere Zeiten: „Man muss sich nicht immer nur verstärken, wenn es abwärtsgeht. Sahin ist ein sehr guter Spieler, und der BVB besteht nicht nur aus elf Spielern.“ Sahin, so Matthäus, sei mehr als eine gute Alternative.