Schalke macht Raúl Angebot für ein Jahr

Gelsenkirchen (dpa) - Schalke will Raúl halten - aber nicht um jeden Preis. Aufsichtsratschef Clemens Tönnies hat erstmals eine Einjahresofferte für den Publikumsliebling bestätigt.

„Ja, wir möchten ihn gern noch ein Jahr behalten und haben ihm einen gutes Angebot gemacht. Nun liegt es an ihm“, sagte Tönnies nach dem 3:1-Sieg des FC Schalke 04 in der Fußball-Bundesliga gegen den Hamburger SV in der TV-Sendung „Sky 90“. Man sei in Gesprächen mit den Beratern des 34 Jahre alten spanischen Profis. „Wir sind in einem sehr guten Konsens. Ich denke, wir werden in den nächsten Wochen etwas hören“, sagte Tönnies.

Bisher war lediglich immer kolportiert worden, dass Schalke seinem Stürmer, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, nur ein Angebot bis 2013 unterbreitet habe. Raúl würde gern bleiben, ein Vertrag bis 2014 wäre ihm aber lieber. Dass der seit Wochen unter Bestform spielende Spanier bei einem Verbleib finanzielle Einbußen hinnehmen müsste, gilt als sicher. Bisher kassierte Raúl dem Vernehmen nach rund sieben Millionen Euro pro Jahr, zwei Millionen Euro davon zahlte sein ehemaliger Club Real Madrid. Doch diese „Subvention“ läuft nun aus.

Angeblich liegen Raúl noch andere lukrative Offerten vor, u.a. aus Katar und den USA. Schalkes Sportvorstand hatte angekündigt, dass bis Ende März mit einer Entscheidung zu rechnen sei. „Wir hatten gute Gespräche. Nun sind Raúl und seine Berater am Zug.“

Trainer Huub Stevens gab sich zuletzt zurückhaltend, was Raúls Verbleib angeht. Offenbar bestehen ernste Zweifel, ob der in die Jahre gekommene Stürmer seine Fitness noch lange konservieren kann, um das hohe Tempo in Bundesliga und internationalen Wettbewerben mitzugehen. „Man muss bei ihm - genau wie bei jedem Spieler - genau sehen, welche Leistung dem Gehalt gegenüber steht. Ich weiß jetzt noch nicht, wie er in den verbleibenden Spielen dieser Saison noch funktioniert und ob er nächste Saison erneut so viele Spiele machen kann“, sagte Stevens der „Bild am Sonntag“.

Normalerweise beurteile er einen Spieler nach dessen Entwicklung über eine gesamte Saison. Bei Raúl sei das anders. „Er ist 34 Jahre alt, bei ihm geht es darum, das Niveau zu halten.“