Schalke-Manager Heldt: „Kein Schnellschuss“
Gelsenkirchen (dpa) - Fragen an Schalkes Sportvorstand Horst Heldt. Der Manager muss nach dem Rückzug von Ralf Rangnick einen neuen Chefcoach suchen.
Die Mannschaft hat nach den Turbulenzen der vergangenen Tage mit einem Sieg reagiert. Wie groß ist Ihre Erleichterung?
Heldt: „Dieser Sieg hat gezeigt, dass wir nicht führungslos sind. Er gibt uns die Zeit, die wir für die Trainersuche brauchen. Unser aktuelles Trainerteam hat das in einer sicherlich nicht einfachen Situation exzellent hinbekommen. Deshalb brauchen wir jetzt keinen Schnellschuss zu machen.“
Wie viele Kandidaten kommen für die Rangnick-Nachfolge infrage?
Heldt: „Es gibt einige Kriterien, auf die wir achten. Das engt den Kreis der Kandidaten ein. Der neue Trainer muss unsere Philosophie fortsetzen. Viele passen nicht in unser Profil. Deshalb fokussiert sich die Suche auf einige wenige.“
Die Auswahl auf dem freien Markt erscheint nicht allzu groß. Denken Sie deshalb darüber nach, einen Trainer von einem anderen Verein loszueisen?
Heldt: „Wir sind in Not geraten. Und zwar nicht, weil wir mit einem Trainer wegen Erfolglosigkeit das Arbeitsverhältnis beendet haben. In der Not gilt es, das Beste für den Verein zu machen. Wenn ich es für richtig halte, werde ich deshalb auch Kontakt zu Leuten aufnehmen, die woanders unter Vertrag stehen.“
Halten Sie momentan noch Kontakt zu Ralf Rangnick?
Heldt: „Unser Mannschaftsbetreuer pflegt den Kontakt. Wir haben uns bewusst dazu entschieden, damit Ralf Rangnick erst einmal zur Ruhe kommt. Wir werden natürlich den Kontakt aufrechterhalten. Aber im Moment ist es nicht sinnvoll, ihn damit zu konfrontieren, was bei Schalke 04 abläuft. Es ist für ihn in der aktuellen Situation heilsam, wenn man sich nicht permanent austauscht.“
Wie schwer ist es für die Profis, nach dem Abschied von Rangnick zurück zur Normalität zu finden?
Heldt: „Wie schwer das ist, hat man auf dem Platz gesehen. Das war fahrig, durcheinander. Das wurde erst mit den Toren besser. Wir versuchen, gewisse Normalität hineinzubekommen. Hoffentlich hilft uns der Sieg dabei. Ich habe zu jedem Spieler gesagt, dass er es so verarbeiten soll, wie er es für richtig hält. Bei uns gibt es keinen, der jetzt nicht lachen darf.“