Schalke-Manager Horst Heldt räumt auf

Rügen (dpa) - Horst Heldt räumt auf: Angesichts schmaler Kassen muss der Schalke-Manager den üppigen Spielerkader des deutschen Fußball-Pokalsiegers weiter reduzieren.

14 Profis sind bereits ausgemustert. Doch noch immer stehen 32 Spieler auf der Gehaltsliste - zu viel für Trainer Ralf Rangnick, der mit maximal 25 Akteuren arbeiten will. Verkaufskandidaten sind US-Nationalspieler Jermaine Jones, der lieber in England bei den Blackburn Rovers bleiben will, der Chinese Junmin Hao oder der Ghanaer Anthony Annan.

Heldt hat trotzdem noch Spaß an seinem Job. Eine knappe Woche im Trainingslager auf der Ostseeinsel Rügen reicht ihm, um an eine gute Saison glauben zu können. Vor allem Rückkehrer Lewis Holtby und Neuzugang Christian Fuchs bereiten dem Schalker Sportvorstand Freude. Die beiden Mainzer sollen zwei große Lücken in der Stammelf schließen.

„Die Position des linken Verteidigers war vakant, dafür bin ich geholt worden und will sie so gut wie möglich ausfüllen“, sagte der Österreicher Fuchs. Und Nationalspieler Holtby hat sogar das Zeug zum Publikumsliebling in Gelsenkirchen. Der Rückkehrer war eineinhalb Jahre lang zunächst an den VfL Bochum und dann an den FSV Mainz 05 verliehen.

In Gelsenkirchen will Holtby im zweiten Anlauf den Durchbruch schaffen, obwohl der 20-Jährige im offensiven Mittelfeld in Julian Draxler und José Manuel Jurado starke Konkurrenz hat. „Vor zwei Jahren hatte ich null Bundesligaspiele, jetzt sind es 53. Außerdem bin ich Kapitän der U-21-Nationalelf und habe meine ersten beiden A-Länderspiele hinter mir. Das sind schon andere Voraussetzungen“, meinte Holtby. „Aber ich werde nie der Typ sein, der die Nase in die Luft hält und sagt: Ich bin der Beste!“

Einen schwierigen Neuanfang hat Ralf Fährmann vor sich. Der von Absteiger Eintracht Frankfurt zurückgekehrte Torhüter kann nicht unbedingt auf uneingeschränktes Vertrauen seiner Vorgesetzten bauen. „Mit den drei Torhütern, die wir jetzt haben, werden wir die nächsten Wochen bestreiten. Dann können wir entscheiden, ob wir noch etwas machen wollen oder nicht“, sagte Rangnick. Ein Vertrauensbeweis sieht anders aus.

Fährmann, der mit 14 Jahren aus Chemnitz nach Gelsenkirchen gezogen und 2006 mit Schalke deutscher Meister der A-Junioren war, ist sich seiner heiklen Situation bewusst. „Schalke ist ein riesengroßer Verein. Es ist normal, dass sich die Verantwortlichen immer damit beschäftigen, wer den Club noch verstärken könnte. Ich bin überzeugt: Wenn ich meine Leistung bringe, bin ich die Nummer 1.“ Wenigstens das Thema Jens Lehmann vom Tisch.