Schalker Aufsichtsräte attackieren Tönnies
Gelsenkirchen (dpa) - Dem Fußball-Bundesligisten FC Schalke droht am kommenden Sonntag eine unruhige Mitgliederversammlung.
Wie das Fachmagazin „11Freunde“ in einer Vorabmeldung berichtet, wurde der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies in einem Brief von drei Mitgliedern des Gremiums scharf angriffen. „Sie machen etwas, das Sie nicht können, und schaden damit unserem Verein“, hieß es in dem von Axel Hefer, Andreas Horn und Thomas Wiese unterschriebenen und Ende April datierten vierseitigen Schreiben.
In dem Brief werden Tönnies unter anderem Eingriffe ins operative Geschäft und fehlender Distanz zur Boulevardpresse vorgeworfen. „Würden Sie sich selbst als Vorstand Sport und Kommunikation auf Schalke einstellen? Wir würden das nicht. Dafür sind keine persönlichen Abneigungen, sondern allein fachliche Überlegungen ausschlaggebend“, hieß es.
Tönnies und sechs weitere Aufsichtsräte haben demnach mit einer „Missbilligungserklärung“ reagiert. Der Brief sei ein „Angriff auf die Arbeit und die Vereinspolitik“. Die Erklärung endet mit den Worten: „In Sorge um unseren Verein missbilligen wir Ihr Verhalten und stellen fest, dass es so nicht weitergehen kann und wird. Wir behalten uns deshalb weitere Schritte vor.“
Tönnies selbst fand ähnlich deutliche Worte: „Mit Blick auf den Umgang in unserem Club mache ich mir ernsthaft Sorgen, der Verein darf nicht ins Schlingern geraten. Es geht hier schließlich nicht nur um Fußball, sondern auch um 370 Arbeitsplätze“, sagte der Vereinschef der Zeitschrift.
Der Unternehmer aus Rheda-Wiedenbrück, der seit 2001 Chef des Gremiums ist, stellt sich bei der Mitgliederversammlung als einer von vier Kandidaten für zwei freie Posten zur Wahl.