Schalker Krise komplett

Auch Stevens’ Nachfolger Jens Keller kann keine Wende einleiten. Die Mainzer Gäste gewinnen verdient 2:1.

Gelsenkirchen. Die Schalker Verantwortlichen hatten sich einen positiven Effekt versprochen. Die Entlassung von Huub Stevens sollte den kriselnden FC Schalke 04 wachrütteln.

Doch am Ende stand ein 1:2 im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Mainz 05 und die Erkenntnis, dass Stevens’ Nachfolger Jens Keller keine Wende einleiten konnte. Die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel verdiente sich den Sieg mit einer ansprechenden und engagierten Leistung.

Jens Keller hatte neben vier personellen Wechseln in der Startelf eine grundlegende taktische Veränderung vorgenommen. Der 42-Jährige stellte von einem auf zwei Angreifer um, die in einem 4-4-2-System für mehr Druck sorgen sollten.

Doch Ciprian Marica und Klaas-Jan Huntelaar in der Sturmspitze hatten Probleme, ihre Laufwege untereinander abzustimmen. Und aus dem Mittelfeld fehlten die Anspiele in die Spitze, da der zuletzt formschwache Kreativspieler Lewis Holtby auf der Ersatzbank Platz nehmen musste.

Langsamer und behäbiger Spielaufbau, die Vermeidung jeglichen Risikos waren und blieben die Kernpunkte des Schalker Spiels. Die Mainzer hatten es deshalb recht leicht, ihren verunsicherten Gegner mit einer soliden Defensivarbeit zu beherrschen. Und bei ihren Angriffen strahlten sie größere Torgefahr als die Königsblauen aus. Nach 30 Minuten war es dann soweit: Marco Caligiuri schlenzte ein Zuspiel von Adam Szalai elegant ins Toreck.

Bei Schalke reihte sich Fehler an Fehler, die Spieler verzweifelten an sich selbst. Jermaine Jones hatte Glück, dass er nicht mit Rot nach einem groben Foulspiel an der Mittellinie vom Platz gestellt wurde. Nach einer Rangelei mit Tuchel wurde stattdessen der Trainer der Mainzer von Schiedsrichter Marco Fritz auf die Tribüne geschickt.

Einer Einzelleistung von Ciprian Marica hatten es die Schalker zu verdanken, dass sie zum Ausgleich kamen. Der Rumäne setzte sich gegen drei Gegenspieler durch und passte auf Huntelaar, der nur noch einzuschieben brauchte (75.).

Doch die Freude sollte lediglich acht Minuten anhalten, ehe Nicolai Müller nach einem Traumpass von Jan Kirchhoff das 2:1 erzielte. Bis auf einen Schuss an die Torlatte von Christian Fuchs aus 35 Metern brachte Schalke nichts mehr zustande.