Bundesliga Schiedsrichter Zwayer erklärt den Streit ums BVB-Tor in Leverkusen

Herr Zwayer, wie beurteilen Sie die strittige Szene, die zur Spielunterbrechung geführt hat? Felix Zwayer: Wir haben entschieden, dass sich Herr Schmidt derart unsportlich verhalten hat, dass ein Verweis auf die Tribüne gegeben war.

Schiedsrichter Felix Zwayer nimmt zu dem Streit um das Tor der Dortmunder in Leverksuen Stellung.

Foto: Federico Gambarini

Den habe ich zuerst persönlich über eine Distanz ausgesprochen. Es bestand deutlicher Blickkontakt zwischen uns. Dieser Anweisung hat er sich widersetzt. Und dann habe ich weisungsgemäß gehandelt, habe Spielführer Kießling erneut gebeten, die Botschaft zu überbringen. Das hat er getan, wieder wurde dem aber nicht Folge geleistet. Dann ist es so, dass man das Spiel unterbricht oder unter Umständen sogar abbricht. In der Kabine wurde das in Ruhe geklärt — und das Spiel fortgesetzt.

Hätten Sie nicht ein kurzes Gespräch mit Schmidt führen können?

Zwayer: Ich wäre konditionell in der Lage gewesen. Aber es bestand ja deutlicher Kontakt. Herr Schmidt war aufgebracht, ich habe Distanz deshalb für angebracht gehalten,

Die Leverkusener kritisieren, dass der Freistoß, der zum Tor führte, sechs meter vom Tatort entfernt ausgeführt wurde.

Zwayer: Das Foulspiel war unstrittig, eine schnelle Kontersituation wurde dadurch unterbunden, der Dortmunder Spieler hat schnell reagiert und den Ball zur Ruhe gebracht. Er hat den Konter so fortsetzen können. Eine Ausführung mit einer Karenz von drei, vier, fünf Meter ist auch absolut in Ordnung. Das liegt im Ermessen des Schiedsrichters.

Und Ihre Sicht auf das Handspiel von Sokratis, für das die Gastgeber zurecht einen Elfmeter forderten?

Zwayer: Das habe ich im Spiel gar nicht gesehen. Wir haben jetzt aber die Fernsehbilder analysiert und gesehen, dass wir falsch entschieden haben. Mein Assistent hatte die Wahrnehmung, dass der Ball mit der Brust gespielt wurde. Wir konnten insofern nicht auf Strafstoß entscheiden, was aber richtig gewesen wäre.