Schürrle selbstbewusst: „Kann jeder Mannschaft helfen“
Mainz (dpa) - André Schürrle beschönigte nichts. „Das ist zu wenig, das weiß ich auch“, sagt der Wolfsburger Nationalspieler.
Doch auch nach dem erneuten, den eigenen Ansprüchen nicht genügenden Auftritt in seiner alten Heimat Mainz gibt sich der 24-Jährige selbstbewusst: „Ich kann jeder Mannschaft der Welt helfen.“
Streicheleinheiten für Schürrles geplagte Fußballer-Seele gab es nach dem 1:1 des Tabellenzweiten im Bundesligaspiel beim FSV Mainz auch daheim bei der Familie in Ludwigshafen. Dort machte der in der Winterpause in die Bundesliga zurückgekehrte Weltmeister Station. Von den Mainzer Anhängern war Schürrle schon vor dem Anpfiff gefeiert worden. „Die Fans sind einmalig hier. Ich bin froh, wieder hier gewesen zu sein“, sagte er.
Nach dem Familienbesuch ging es zum weiteren Formaufbau bei der Nationalmannschaft. Bundestrainer Joachim Löw hat es schon immer verstanden, seine Fußball-Sorgenkinder wieder in die Spur zu bringen. WM-Final-Torvorbereiter Schürrle wird deshalb auch in der Testpartie am Mittwoch in Kaiserslautern gegen Australien und in dem am Sonntag folgenden EM-Qualifikationsspiel in Georgien eine Rolle spielen.
Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking hat keine Zweifel, dass sich die Investition der geschätzten 32 Millionen Euro Ablöse für Schürrle amortisieren wird. „Ihm klebt das Pech am Stiefel. Ich bin aber relativ entspannt. Er muss sich noch auf unser Spiel einstellen“, sagt der Coach.
In Wolfsburg hat man Geduld mit Schürrle. VfL-Manager Klaus Allofs verglich die Anlaufschwierigkeiten nach einem starken Debüt mit denen von Kevin De Bruyne. Der Belgier ist momentan einer der Topstars der Bundesliga. Schürrle, so meinen sie in Wolfsburg, fehlte nach seinem Wechsel vom FC Chelsea eine richtige Vorbereitung. Schürrle selbst sagt: „Ich kann noch nicht mein Spiel durchziehen.“
Beim FSV Mainz 05 ging der Stern des 24-Jährigen unter Trainer Thomas Tuchel auf. Als A-Jugend-Meister ging es direkt in die Bundesliga. Zwei Jahre brauchte Schürrle, der mit Lewis Holtby und Adam Szalai die legendären „Bruchweg-Boys“ bildete, zum Sprung ins Nationalteam. Über Bayer Leverkusen ging es für ihn auf die Insel zum FC Chelsea. Dort war der schnelle Außenstürmer zuletzt oft Bankdrücker.
Seine Rückkehr in die Bundesliga zum VfL Wolfsburg war auch für Mainz 05 noch einmal ein gutes Geschäft. Denn es gab aus der Ablösesumme noch einmal einen Nachschlag von rund einer Million Euro. Für Mainz war Schürrle ein wahrer Kassenschlager. Gut 15 Millionen Euro flossen seit 2011 auf das Konto der Rheinhessen.