Seifert: Kein Exempel an Hoeneß statuieren

München (dpa) - In der Steueraffäre um Uli Hoeneß hat DFL-Geschäftsführer Christian Seifert einen fairen Prozess gefordert.

„Persönlich meine ich, dass niemand den Fall benutzen darf, um ein Exempel zu statuieren. Uli Hoeneß sollte in seinem Gerichtsverfahren keine Vorteile durch seine Prominenz genießen, aber er darf auch keine Nachteile dadurch haben“, sagte Seifert der „Bild“-Zeitung. Die Deutsche Fußball Liga habe aber „weder das Recht noch das Interesse“, sich mit dem Fall zu beschäftigen. Hoeneß muss sich wegen Steuerhinterziehung im März vor dem Münchner Landgericht verantworten. Im Frühjahr war die Selbstanzeige des Patrons des Fußball-Bundesligisten FC Bayern München bekanntgeworden.

In der Diskussion über mögliche Konsequenzen für den Zweitligisten Dynamo Dresden wegen seiner Problem-Fans hält Seifert einen Liga-Ausschluss für den „falschen Ansatz“. Das würde das Problem nur verlagern. „Aber die Club-Verantwortlichen müssen sich fragen, ob sie wirklich alle Möglichkeiten ausgeschöpft haben“, mahnte der 44-Jährige mit Blick auf die Krawalle vor einer Woche in Bielefeld.

Kritik äußerte Seifert am Weltverband FIFA. Solche Vorgänge wie die Frist-Verlängerung bei der Abstimmung zum Weltfußballer des Jahres „führen dazu, dass viele der FIFA misstrauen“, sagte Seifert, für den Franck Ribéry der würdige Sieger sei. „Ronaldo ist fraglos ein Wahnsinns-Fußballer. Aber er hat keinen wichtigen Titel gewonnen.“ Die Idee von UEFA-Präsident Michel Platini, eine Einführung der Zeitstrafe im Fußball zu überlegen, sei laut Seifert „eine der besseren“ und „überlegenswert“.