Kampf um die Vormacht Selbstbewusste Eintracht will Mainz abhängen
Frankfurt/Main (dpa) - Beim Duell zwischen Eintracht Frankfurt und dem FSV Mainz 05 spielt nicht nur die Vormachtstellung im Rhein-Main-Gebiet eine große Rolle, sondern auch die Sehnsucht nach Europa.
Die einen haben ihre Europa-Tour gerade beendet, die anderen könnten in der neuen Saison ganz unerwartet zu internationalen Dienstreisen starten.
Eines der beiden Teams mischte in den vergangenen Jahren recht oft um die Plätze fünf bis sieben mit. Vor dem Jahresabschluss mit dem direkten Aufeinandertreffen am Dienstag in Frankfurt scheint das in diesem Jahr wieder die Eintracht zu sein.
„Der Verein hat sich neu aufgestellt und absolut zur Ruhe gefunden“, sagte der Mainzer Sportdirektor Rouven Schröder dem „Kicker“. Das Verhältnis zwischen Eintracht und FSV ist trotz der vorhandenen Rivalität von Respekt geprägt. Dennoch sorgte die kontinuierliche Entwicklung der 05er bei der Eintracht in den vergangenen Jahren für einige Sorgenfalten. „Der FSV ist von Jahr zu Jahr gewachsen, infrastrukturell, wirtschaftlich. In Frankfurt blieb alles gleich. Die Strukturen sind ein bisschen stehen geblieben“, sagte Fredi Bobic, der seit dieser Spielzeit als Sportvorstand bei der SGE arbeitet und fortan die Entwicklung vorantreibt.
Mit ihm und Trainer Niko Kovac haben die Hessen seit der neuen Saison eine sportliche Führung, die die Mannschaft sinnvoll verstärkt und ein funktionierendes Kollektiv gebildet hat. Heimsiege gegen Schalke, Dortmund und Leverkusen waren die Folge, selbst der FC Bayern kam über ein 2:2 in der Commmerzbank Arena nicht hinaus.
„Bislang sind wir zu Hause sehr stark. Das will ich morgen von meiner Mannschaft sehen, dass wir dominant sind und gewinnen“, sagte Kovac. Die Mainzer wären das fünfte international spielende Team, das in Frankfurt nicht gewinnt.
In der Tabelle ist die Eintracht, die den Vertrag mit Kovac jüngst bis 2019 verlängerte, wieder an den Mainzern vorbeigezogen. Diese Vormachtstellung wollen sie nun auch im direkten Duell untermauern. „Wir sind mit der Hinrunde zufrieden. Wenn wir gegen Mainz gewinnen, sind wir aber noch zufriedener“, sagte Kovac. Der Mainzer Sportchef Schröder traut der SGE eine Saison zu, wie sie die 05er im Vorjahr hatten: „50 Punkte, das hat in Mainz für die Europa League gereicht, sind ihnen zuzutrauen“, sagte er.
Bei den Rheinhessen hat das Aufeinandertreffen große Bedeutung. Mit einem Sieg könnte man den Rückstand auf die Eintracht auf drei Punkte reduzieren. Nach dem überzeugenden 3:1-Sieg gegen Hamburg mit drei Fernschusstoren von Danny Latza ordnete Trainer Martin Schmidt deshalb eine gemäßigte Weihnachtsfeier an. Am Samstagabend wurde statt Bier Kinderpunsch serviert. „Und dann werden wir ein kerniger, aufmüpfiger Gegner sein“, sagte Schmidt.