Skibbes Ziel: „Klasse früh sichern“ - Garantie für Ronny
Berlin (dpa) - Michael Skibbe spricht vor seinem Pflichtspiel-Debüt als Hertha-Coach nochmals Klartext. „Wir wissen selbst, dass wir in der Tabelle nach hinten gucken müssen“, erklärte Skibbe vor der Rückrunden-Auftakt des Berliner Fußball-Erstligisten beim 1. FC Nürnberg.
„Die eigenen Erwartungen sind die wichtigsten“, ergänzte der 46 Jahre alte Nachfolger von Markus Babbel und konkretisierte das Ziel Bundesliga-Verbleib mit einer zeitlichen Vorgabe: „Wir wollen möglichst früh und sicher die Klasse halten.“
Mit 20 Punkten liegt Hertha vor der Rückrunde zwar auf Rang elf, doch der Vorsprung auf Relegationsrang 16 beträgt nur vier Zähler. Und in der Phase der großen Verwirrungen und Lügenvorwürfe rund um den beurlaubten Babbel hat Hertha in der Liga sechsmal nicht mehr gewonnen. „Was in der Vergangenheit war, zählt nicht. Es ist ein neues Spiel“, sagte Michael Preetz, der als Manager unruhige Tage überstehen musste. Der neue Trainer Skibbe hat in kurzer Zeit viel positive Stimmung zurückgebracht. „Für Nürnberg gilt, dass wir uns darauf konzentrieren, einen Neuanfang zu wagen und zu starten“, betonte Preetz.
Dabei wird der 26 Jahre alte Ronny für seinen nach einer Roten Karte noch für drei Ligaspiele gesperrten Bruder Raffael in die Startelf rücken. „Wenn er sich nicht noch verletzt oder erkrankt, wird er ihn vertreten“, erklärte Skibbe. Kapitän Andre Mijatovic wird wegen einer Verletzung am Sprunggelenk in der Startelf fehlen. Allerdings hat Skibbe bei Mijatovic und auch bei Nikita Rukavytsya (Wadenprellung) noch eine „kleine Hoffnung“, dass es zumindest für die Ersatzbank reichen könnte.
„Die Mannschaft ist gewappnet. Wir hatten eine gute Vorbereitung, gute Testspiele“, unterstrich Skibbe. Doch das zählt ab Samstag, 15.30 Uhr nicht mehr. In Nürnberg rechnet der neue Hoffnungsträger des Hauptstadtclubs mit einem „hartumkämpften Spiel“, denn für beide Mannschaften „geht es um Punkte gegen den Abstieg“: „Es ist eine große Herausforderung für mich und die Mannschaft“, erklärte Skibbe.
Preetz blickte nochmals auf den Saisonstart zurück: „Das war die Situation ähnlich.“ In Berlin waren nach dem Aufstieg Erwartungen und Begeisterung groß - mit dem 0:1 gegen den „Club“ folgte die erste Ernüchterung. „Das ist sicher der Mannschaft noch ein Dorn im Auge“, bemerkte Preetz. „Ich hoffe, dass wir an unsere guten Auswärtsspiele anschließen, 2011 haben wir nur zwei davon verloren.“