Spannender Bundesliga-Kampf um die Europacup-Plätze

Düsseldorf (dpa) - Der FC Bayern ist schon vor dem Endspurt der Hinrunde enteilt, aber dahinter herrscht ein regelrechtes Gedränge um die Europapokalplätze. Im zweiten Teil des Bundesliga-Spieltags am Mittwoch sind gleich sechs Mannschaften von den Rängen zwei bis acht im Einsatz.

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Der VfL Wolfsburg hat die Chance, seinen zweiten Platz mit einem Auswärtssieg beim gebeutelten Vizemeister Borussia Dortmund zu festigen.

Das ebenso unnötige wie unerwartete Remis gegen den wackeren Aufsteiger SC Paderborn wertet Trainer Dieter Hecking als zusätzlichen Ansporn, beim stark unter Druck stehenden BVB zu punkten und die Verfolger auf Abstand zu halten: „Es könnte eine zusätzliche Motivation sein, den zweiten Platz noch auszubauen. Wir wollen den bestmöglichen Erfolg“, sagte der Wolfsburger Fußball-Lehrer. Allerdings will der BVB vor Weihnachten unbedingt raus aus dem Tabellenkeller. „Diese Woche muss ein Geschenk werden für den Verein und die Fans“, forderte BVB-Coach Jürgen Klopp.

Wie die Wölfe haben auch die nachfolgenden Teams aus Leverkusen, Mönchengladbach, Gelsenkirchen und Frankfurt am vergangenen Wochenende Punkte verschenkt. Allein 1899 Hoffenheim landete einen Sieg. Der Kampf um die Champions- und Europa-League-Rängen entwickelt sich zum Schneckenrennen. „Wir haben zuviel liegen lassen“, bemerkte Bayer Leverkusens Gonzalo Castro vor dem schweren Auswärtsspiel beim direkten Konkurrenten aus Hoffenheim.

Momentan auf Platz drei liegend hat Bayer mit 24 Punkten 13 Zähler weniger auf dem Konto als vor einem Jahr nach dem 15. Spieltag. Nie seit Einführung der Drei-Punkte-Regel (1995/1996) hatte ein Tabellendritter zu diesem Zeitpunkt weniger Punkte. Nicht zuletzt deshalb fordert Stefan Kießling aus den verbleibenden Partien bis zur Winterpause gegen Hoffenheim und Frankfurt die maximale Ausbeute: „Wir müssen jetzt sechs Punkte holen.“

Anders als Leverkusen sehen sich die punktgleichen Gladbacher im Soll. „Wir spielen eine sehr gute Hinrunde“, lobte Sportdirektor Max Eberl vor dem Heimspiel gegen Werder Bremen. Nur drei von 25 Pflichtspiele hat Gladbach verloren. „Jetzt wollen wir das Halbjahr mit entsprechenden Ergebnissen abrunden.“

Dass auch Schalke (23 Punkte) noch Kontakt zu den angepeilten Champions-League-Plätzen hat, ist angesichts des ständigen Auf und Ab fast ein Wunder. Die erste Heimpleite der Saison gegen den 1. FC Köln war ein herber Rückschlag. Dieser Fehltritt soll in Paderborn wettgemacht werden. „Wir wollen uns die Punkte, die wir zu Hause liegengelassen haben, wiederholen. Daher heißt es: Arschbacken zusammen und noch mal 90 Minuten durchbeißen“, sagte Horst Heldt. Der Schalke-Manager weiß, dass das nicht leicht wird: „Paderborn hat einen Punkt in Wolfsburg geholt. Wir sind gewarnt. Das ist eine Mannschaft, die nie aufgibt.“

Vor dem Spiel gegen Hertha BSC ist bei Eintracht Frankfurt die Frage, ob der kurzfristig verpflichtete Timo Hildebrand nach seinem 299. Bundesligaspiel wieder das Tor hütet. Obwohl das Comeback des 35-Jährigen beim 2:3 in Sinsheim letztlich nicht von Erfolg gekrönt war, neigt Thomas Schaaf zu dieser Lösung. Zumal Kevin Trapp nach seinem Syndesmoseriss erst seit einer Woche im Training ist. „Timo hat seine Sache hervorragend gemacht. Er ist meine erste Option“, sagte der Eintracht-Coach. Hildebrand hätte nichts gegen sein Jubiläumsspiel einzuwenden: „Es wäre ein schönes Weihnachtsgeschenk, die 300 voll zu machen.“