Spannender Bundesliga-Kampf um Platz zwei
Düsseldorf (dpa) - Der FC Bayern München marschiert der Konkurrenz davon, dahinter kämpfen ein halbes Dutzend Mannschaften um die Position des Bayern-Jägers Nummer 1.
Beste Chancen hat, zumindest auf dem Papier, Meister Borussia Dortmund: Zuletzt gab es drei Liga-Erfolge in Serie und zu Hause gegen den 1. FC Köln seit 20 Jahren keine Niederlage. Auch der FC Schalke 04, der VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen schielen auf Rang zwei der Fußball-Bundesliga.
Dort stand vor dem zehnten Spieltag die Überraschungsmannschaft Borussia Mönchengladbach. Mit 1899 Hoffenheim, wo Borussia zu Erst- und Zweitligazeiten nie gewinnen konnte, wartet am Samstag ein schwerer Brocken. „Ein Angstgegner sind sie deswegen aber noch nicht“, sagte Borussias Sportdirektor Max Eberl.
So gut es für Dortmund zuletzt im Liga-Alltag auch lief, in der Champions League ist der Tabellendritte fast schon ausgeschieden. „Jetzt wollen wir eben in der Bundesliga ein gutes Heimspiel abliefern“, kündigte Trainer Jürgen Klopp an. Gegen Köln rückt seine schwächelnde Abwehr in den Fokus. „Es hat den Anschein, Köln muss nur hinten dicht halten, und vorne trifft Podolski schon. Das müssen wir verhindern“, sagte Klopp.
Eine Menge Selbstvertrauen holte sich Schalke 04 beim höchsten internationalen Auswärtssieg der Clubgeschichte. Jedoch wartet am Sonntag mit Bayer Leverkusen ein anderes Kaliber als AEK Larnaca auf den Pokalsieger. Offen ist, ob der am Freitag verpflichtete Torhüter Timo Hildebrand da schon sein Debüt für Schalke feiert. Leverkusen brauchte zuletzt immer erst eine Anlaufphase, ehe das Team in Schwung kam. „Gegen Schalke hoffen wir, gleich das Gesicht der zweiten Halbzeit zu zeigen“, sagte André Schürrle nach Bayers spätem 2:1-Erfolg gegen den FC Valencia in der Königsklasse.
Ohne internationale Verpflichtungen konnte sich der VfB Stuttgart auf seine Partie beim 1. FC Nürnberg vorbereiten. Trotz einer Bilanz von vier Siegen in fünf Spielen warnte VfB-Trainer Bruno Labbadia: „Wir sind noch nicht so gut, dass wir jetzt automatisch in Nürnberg gewinnen.“
Was sich auf den „hinteren Plätzen“ tummelt, kann der souveräne Spitzenreiter aus München gelassen verfolgen. Bei Hannover 96 hat die Elf von Trainer Jupp Heynckes auch Rekorde im Auge: Mit dem neunten Zu-Null-Spiel in Serie hätte sie die Bestmarke von Stuttgart (2002/2003) eingestellt, und Manuel Neuer würde in der Zu-Null-Rangliste der Torhüter Oliver Kahn von Platz zwei verdrängen.
Dem Nationalkeeper fehlen nur noch 137 Minuten, um an dem bisherigen Rekordhalter Hildebrand vorbeizuziehen. Und selbst wenn die Bayern wie im Vorjahr (1:3) in Hannover verlieren würden - nach dem Spieltag stehen sie trotzdem ganz oben.
Am anderen Ende der Tabelle debütiert Thorsten Fink beim Schlusslicht Hamburger SV als Bundesliga-Trainer. Zum Einstand kommt HSV-Urgestein Felix Magath mit dem VfL Wolfsburg vorbei. Seit acht Spielen gab es zu Hause keinen Dreier mehr für den HSV. „Jede Serie reißt einmal“, meinte Fink cool. Sein Kapitän Heiko Westermann lobte den Neuen mit den Worten: „Er hat einfach Feuer.“