0:1 in Freiburg: Fürth verliert wieder und flucht
Freiburg (dpa) - Die SpVgg Greuther Fürth verzweifelt an der Fußball-Bundesliga. Das Tabellenschlusslicht unterlag auch beim SC Freiburg unglücklich mit 0:1 (0:1) und ist jetzt seit 14 Spielen ohne Sieg.
Eine Woche vor dem Kellerduell am letzten Vorrundenspieltag mit dem FC Augsburg hatte die Mannschaft von Trainer Mike Büskens vor 22 600 Zuschauern Pech, als Mittelfeldspieler Christopher Nöthe in der 83. Minute aufs leere Tor schoss und Pavel Krmas den Ball noch an den Pfosten lenkte. „Es ist jede Woche die gleiche Scheiße“, klagte Stephan Fürstner und warnte die Konkurrenz. „Alle anderen haben uns abgeschrieben, aber da kann sich auch eine Leck-mich-am Arsch-Stimmung entwickeln.“
Fürths Trainer Mike Büskens war wieder einmal bedient. „Ich denke, dass wir heute ein Spiel gesehen haben, dass uns aus Fürther Sicht relativ bekannt vorkommt“, meinte er. „Was uns ein Stück weit fehlte, war ein Fünkchen Cleverness.“ Daniel Caligiuri hatte mit seinem vierten Saisontor in der 15. Minute den Siegtreffer für die Gastgeber erzielt. Im vergangenen Jahr musste Freiburg als Schlusslicht überwintern, jetzt droht dies dem Neuling aus Fürth.
„Wir sind heute an unsere Grenzen gekommen und haben nicht so Fußball gespielt wie wir uns das gewünscht haben. Wir waren heute kräftemäßig an der Kante, weil in den letzten Wochen zu viele Spieler gefehlt haben“, sagte SC-Coach Christian Streich.
In den vergangenen zehn Spielen haben die Freiburger nur gegen Borussia Dortmund und Bayern München verloren. Gegen Fürth musste Streich auf Schlüsselspieler wie Fallou Diagné (Rotsperre), Kapitän Julian Schuster (Gelbsperre) und Matthias Ginter (Rückenverletzung) verzichten und überraschte damit, dass er Oliver Sorg erstmals ins defensive Mittelfeld stellte.
Zum ersten Mal trafen beide Teams im Oberhaus aufeinander. Die erst einmal siegreichen Fürther bewiesen, warum sie mit zehn Treffern die schlechteste Offensive der Liga stellen: In der ersten Halbzeit hatte nur Robert Zillner eine Chance, schoss aber aus kurzer Entfernung rechts am Tor vorbei (8.). Routinier Gerald Asamoah ist jetzt saisonübergreifend seit 21 Bundesliga-Spielen ohne Tor. Streich hatte zwar „ein Spiel auf absoluter Augenhöhe“ prophezeit, aber sein Team dominierte im ersten Durchgang über weite Strecken.
Nach schönem Zuspiel des energischen Jonathan Schmid zielte Caligiuri ganz genau und traf flach ins rechte Eck zum 1:0. Jan Rosenthal, der trotz eines Nasenbeinbruchs ohne Maske aufgelaufen war, vergab in der 22. Minute die Chance zu einem weiteren Treffer der Breisgauer. Nach einem zusätzlichen trainingsfreien Tag in dieser Woche zeigte sich der Sportclub wie gewohnt sehr laufstark, ließ aber im Angriff die letzte Entschlossenheit vermissen.
Nach der Pause machten die Fürther mehr Dampf und profitierten vom teilweise unpräzisen Spiel der Freiburger. Klare Chancen blieben jedoch bis auf den Aufreger mit Nöthe Mangelware. Typisch dafür: Einen Freistoß aus 20 Metern hämmerte Bernd Nehrig in die Mauer (63.). Auf der Gegenseite hechtete der eingewechselte Karim Guédé an einer Sorg-Flanke vorbei und verpasste so das 2:0.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 58,4 - 41,6
Torschüsse: 11 - 9
gew. Zweikämpfe in %: 56,3 - 43,7
Fouls: 16 - 21
Ecken: 3 - 2
Quelle: optasports.com