Bayer bleibt Bayern-Jäger: 1:0-Sieg gegen Nürnberg

Leverkusen (dpa) - Bayer Leverkusen hat den zweiten Tabellenrang mit dem 1:0 gegen den 1. FC Nürnberg gefestigt. Es war der vierte Sieg in Serie - allerdings durch ein Abseitstor des Ex-Nürnbergers Stefan Kießling.

Ärgerlich für die Franken, aber Cheftrainer Dieter Hecking nahm es gelassen. „Wir wissen, dass es ein irreguläres Tor war. So etwas erlebt man im Fußball aber immer wieder“, sagte er nach seinem 100. Bundesligaspiel auf der Bank des „Clubs“. Auch der Ex-Nürnberger Kießling sah im Fernsehen, dass er bei seinem Treffer in der 37. Minute vor 29 325 Zuschauern im Abseits stand, sagte aber knapp: „Das Tor zählt.“

Die still und leise auf den zweiten Tabellenrang gekletterte Werkself hat die Position als Bayern-Jäger Nummer eins nicht nur verteidigt, sondern nach dem 1:1 von Schalke gegen Mönchengladbach den Vorsprung zum Ruhrrivalen auf fünf Punkte ausgebaut. Für den fünfmaligen Vizemeister vom Rhein war es der vierte Pflichtspielsieg in Serie. „Wir wollen uns da oben festbeißen“, sagte Nationalspieler Lars Bender nach dem knappen Bayer-Arbeitssieg. „Inzwischen lassen wir uns auch solche Spiele nicht mehr nehmen.“

Die Leverkusener knüpften mit ihrer Leistung zunächst nahtlos an das 4:1 bei Werder Bremen an. Mit den drei Ex-Nürnbergern Kießling, Stefan Reinartz und Philipp Wollscheid in der Startelf machten die Gastgeber von Beginn an Dampf und kreierten Chancen im Minutentakt. Aufregung gab es in der 5. Minute, als sich André Schürrle im Strafraum durchsetzte und einen Elfmeter forderte, weil Schäfer ihm in letzter Sekunde mit dem Arm den Ball noch vom Fuß bugsierte.

Als die erste Sturm- und Drangperiode der Gastgeber vorbei war, erspielten sich die Franken zwei gute Möglichkeiten. In der 28. Minute schoss Timo Gebhardt (28.) nach schönem Doppelpass mit Hiroshi Kiyotake aus Nahdistanz über das gegnerische Gehäuse. Pech hatte zwei Minuten später Sebastian Polter, der nach Flanke von Javier Pinola an die Unterkante der Latte köpfte.

Richtig Grund zum Ärgern hatte Hecking beim 0:1 durch Kießling, der beim Anspiel von Schürrle und dem Schuss aus 14 Metern ins linke Eck klar im Abseits stand. Schiedsrichter Markus Schmidt zeigte dennoch ohne zu zögern auf den Anstoßpunkt. Für Torjäger Kießling war es im achten Spiel gegen seinen ehemaligen Verein das achte Tor und insgesamt der neunte Saisontreffer. Die Franken - sie hatten sich mit dem 4:2 gegen Hoffenheim zuletzt etwas Luft im Tabellenkeller verschafft - wagten nach dem Wiederanpfiff mehr in der Offensive. Dennoch kamen die Gäste kaum zu Chancen gegen die gut postierte Bayer-Abwehr - ein Volleyschuss von Mike Frantz (50.) sorgte noch für die meiste Gefahr. „Ärgerlich war, dass die Offensivspieler den gegnerischen Spielern nicht mehr wehgetan haben. Es wäre mehr drin gewesen für uns“, sagte Hecking.

Die Leverkusener verteidigten die Führung wacker, hatten nach den ermüdenden englischen Wochen aber nicht mehr all zu viel zu bieten. Ein Kopfball von Manuel Friedrich (82.), den Schäfer stark parierte, und ein Pfostenschuss von Rolfes (85.) waren die besten Bayer-Szenen in der zweiten Hälfte. „Wir haben uns durchgebissen. Nach so vielen Spielen kann man nicht immer Topfußball erwarten“, meinte Bayer-Chefcoach Sascha Lewandowski.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 43,2 - 56,8

Torschüsse: 22 - 8

gew. Zweikämpfe in %: 44,7 - 55,3

Fouls: 17 - 17

Ecken: 7 - 3

Quelle: optasports.com