Viertefinale: Gladbach verliert 0:1 gegen Leverkusen im DFB-Pokal
Mönchengladbach. Dank Leon Bailey hat Bayer Leverkusen seine Erfolgsserie auch im DFB-Pokal fortgesetzt.
Der nun seit 14 Pflichtspielen unbesiegte Bundesligavierte setzte sich im Achtelfinale bei Borussia Mönchengladbach mit 1:0 (0:0) durch und steht damit nach zwei Jahren wieder im Viertelfinale des Wettbewerbs. Vor 49 016 Zuschauern im Borussia-Park erzielte Matchwinner Bailey (70.) den Siegtreffer für die Gäste. Die Gladbacher, die seit 2012 dreimal das Viertelfinale erreicht hatten und im vergangenen Jahr das Pokalendspiel knapp verpassten, waren über weite Strecken das bessere Team, konnten ihre Chancen aber nicht verwerten.
„Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, aber zur Mannschaftsleistung gehört auch die Chancenverwertung“, sagte Gladbachs Verteidiger Matthias Ginter. Leverkusens Sportchef Rudi Völler sagte: „Es war nicht unser bestes Spiel. Aber so muss es auch mal gehen, mit Kampf und Leidenschaft.“
Gladbach-Coach Dieter Hecking hatte einen „offenen Schlagabtausch“ zweier offensivstarker Teams erwartet. Und er sollte schon in der Anfangsphase recht behalten. Bayer und die Borussia begannen mit viel Tempo und Vorwärtsdrang. In der vierten Minute klärte Gladbach-Kapitän Lars Stindl einen Schuss von Sven Bender knapp vor der Torlinie. Kurz darauf traf Julian Brandt den Ball mit dem Kopf in zentraler Position nicht richtig (5.), Bailey scheiterte an Yann Sommer im Tor der Gastgeber (15.).
Auf der Gegenseite parierte Leverkusen-Keeper Bernd Leno einen wuchtigen Distanzschuss von Stindl (7.), war gegen Patrick Herrmann zweimal zur Stelle (15./21.) und lenkte auch einen Hazard-Versuch um den Pfosten (18.). „Bernd Leno hat ein tolles Spiel gemacht“, lobte ihn sein Torhüterkollege Sommer.
Auch wenn zunächst noch keine Tore fielen: Die Zuschauer waren vom flotten Spiel begeistert. Pfiffe von den Rängen gab es diesmal nicht. Die von Gladbachs Sportdirektor Max Eberl nach dem Spiel gegen den Hamburger SV für Unmutsbekundungen gegen die eigene Elf kritisierten Zuschauer unterstützten ihr Team lautstark.
Beide Mannschaften zeigten einen extrem engagierten Auftritt und führten harte, manchmal überharte Zweikämpfe: Der bereits verwarnte Leverkusener Kai Havertz hatte Glück, dass er nach heftigem Ellenbogeneinsatz gegen Ginter nicht die Gelb-Rote-Karte sah (35.). Für den zweiten Durchgang nahm Bayer-Coach Heiko Herrlich den Mittelfeldspieler runter und brachte Admir Mehmedi.
Die erste Chance nach dem Seitenwechsel hatte die Borussia. Mickaël Cuisance kam mit einem Schuss von der Strafraumgrenze aber ebenso nicht an Leno vorbei (48.) wie Thorgan Hazard freistehend (51.). Gladbach drängte auf die Führung, setzte sich phasenweise in der Leverkusener Hälfte fest, belohnte sich aber nicht dafür. Stattdessen nutzte Volland einen technischen Fehler von Reece Oxford im Mittelfeld der Fohlen, spielte einen starken Pass auf Bailey und der schnelle Angreifer schoss Bayer in Front.
„So ist Fußball“, sagte Sommer. „Man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“ Die Borussia probierte in den letzten 20 Minuten nach vorne nochmal alles, doch Leverkusen brachte die knappe Führung über die Zeit. dpa