Bayer siegt 2:1 bei Probe für Champions-League-Playoff
Leverkusen (dpa) - Bayer-Coach Roger Schmidt hatte alles richtig gemacht. Er schickte beim Stand von 1:1 gegen 1899 Hoffenheim seinen „Joker“ Julian Brandt und den Freiburger Neuzugang Admir Mehmedi aufs Feld.
Und die dankten es dem Leverkusener Fußball-Lehrer:
Mehmedi legte Brandt auf und der schoss das Siegtor zum 2:1 in der 71. Minute. „Ich bin immer bereit“, kommentierte der 19-jährige Brandt seinen Treffer, nachdem Torjäger Stefan Kießling vor 27 125 Zuschauern das 0:1 durch Steven Zuber (5.) in der 45. Minute egalisiert hatte. Für den Schweizer Zuber war es im 18. Bundesligaeinsatz für die Kraichgauer die Treffer-Premiere.
Bayer gelang mit dem saisonübergreifend siebten Heimsieg in Serie eine vielversprechende Generalprobe. Nun aber fange die Saison erst richtig an, meinte Bayer-Geschäftsführer Michael Schade vier Tage vor dem Königsklassen-Playoff-Hinspiel beim Miroslav-Klose-Club Lazio Rom. „Jetzt kommt für uns der wichtigste Saisonauftakt“, sagte Schade zur Begegnung mit Lazio am Dienstag. Dann geht es um Millionen, „das bringt Geld und Image“, meinte Schade.
Die Aufgabe Hoffenheim war für den Bayer-Auftritt in Italiens Hauptstadt bestens geeignet. Denn 1899 hielt eine Woche nach dem Pokal-Knockout bei den Münchner „Löwen“ lange massiv dagegen und forderte Bayer alles ab. „Durch das Tor waren wir ein bisschen verunsichert“, räumte Schmidt ein.
Dann aber trumpfte seine Elf auch ohne ihren Top-Transfer so auf, wie man es von den vielen tollen Auftritten 2014/15 gewohnt war: Der chilenische Millionen-Neuzugang Charles Aránguiz gehörte zum Kader, saß aber während der 90 Minuten nur auf der Bank. „Vielleicht am Dienstag“ könne Aránguiz seine Premiere im Bayer-Dress feiern, kündigte Schmidt an.
Ob Bayers neuer Kapitän Lars Bender dann schon wieder so fit ist, dass er mitwirken kann, muss Schmidt vorerst offen lassen. Nationalspieler Bender zog sich gegen die Kraichgauer eine Rückenstauchung zu - Einsatz fraglich.
Die Hoffenheimer ließen sich anfangs weder vom gefürchteten Bayer-Pressing noch von der schlechten Bayer-Bilanz aus dem Konzept bringen. Nach fünf Minuten führte 1899 durch Zuber. Bayer, das sich der Pokal-Pflichtaufgabe beim Viertligisten Lotte (3:0) souverän entledigt und die letzten sechs Bundesliga-Heimspiele 2014/15 ohne Gegentor gewonnen hatte, baute noch mehr Druck auf. Zunächst ohne Erfolg. Dann traf Kießling. Und 19 Minuten vor dem Ende ließen Mehmedi und Brandt die Werkself jubeln.
Der Ex-Moskauer und Neu-Hoffenheimer Kevin Kuranyi blieb bei seinem Comeback wirkungslos. Der einstige Nationalstürmer bestritt 1925 Tage nach seinem letzten Erstligaeinsatz, damals noch für Schalke, für 58 Minuten wieder eine Partie in der deutschen Eliteliga. „Er ist aber einen Schritt weiter“, sagte 1899-Coach Markus Gisdol über Kuranyi.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 58 - 42
Torschüsse: 25 - 6
gew. Zweikämpfe in %: 58,3 - 41,7
Fouls: 12 - 17
Ecken: 13 - 5
Quelle: optasports.com