Bundesliga am Sonntag Bayern siegt locker in Freiburg - Streich dementiert Kontakt
Freiburg (dpa) - Mit ungewöhnlichen Vatergefühlen hat Thomas Müller dem FC Bayern München zum nächsten Sieg auf dem Weg zur 28. deutschen Meisterschaft geschossen.
„Ich habe mich so ein bisschen anstacheln lassen. Gestern Abend ist mein erstes Fohlen der Saison auf die Welt gekommen, also ich bin praktisch frisch Papa geworden“, sagte der überragende Müller nach dem 4:0 (2:0) beim SC Freiburg am Sonntag dem TV-Sender Sky. Der Nationalspieler erzwang das Eigentor von Freiburgs Torhüter Alexander Schwolow (25.) zur Führung und sorgte in der 69. Minute für die Entscheidung.
Die weiteren Münchner Treffer erzielten Corentin Tolisso (28.) mit einem traumhaften Distanzschuss und Nationalstürmer Sandro Wagner (55.). Damit hat die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes neun Spiele vor Saisonende weiter 20 Punkte Vorsprung vor dem zweitplatzierten FC Schalke 04. „Wir haben ein überragendes Spiel in allen Belangen gemacht“, sagte Bayern-Trainer Jupp Heynckes. „Ich war sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Das war eins unser besten Spiele der Saison.“
Die von Trainer Christian Streich, der angeblich von den Bayern umworben wird, betreuten Freiburger waren gegen den Fußball-Rekordmeister chancenlos. „Ich will gar nicht weiter drauf eingehen. Wir springen nicht über jedes Stöckchen, was uns hingehalten wird. Das ist weder für uns ein Thema, noch für die Bayern“, sagte Freiburgs Sportdirektor Jochen Saier zu den Spekulationen.
Freiburg hängt nach der ersten Heimpleite seit Anfang November weiter im unteren Drittel der Tabelle fest. Dass er als möglicher Heynckes-Nachfolger laut einem Medien-Bericht von den Bayern kontaktiert wurde, dementierte der Coach vor dem Anpfiff. „Alles was da geschrieben wurde - ich habe es nicht gelesen, ich habe es mir erzählen lassen - entbehrt jeglicher Realität“, sagte der 52-Jährige bei Sky. „Es gab keine Anrufe, es gab keinen Kontakt.“
Seine Mannschaft zeigte vor 24 000 Zuschauern nur anfangs, warum die Arbeit ihres Trainers seit Jahren über den Schwarzwald hinaus geschätzt wird. Anstatt sich zurückzuziehen, agierte der abstiegsbedrohte Sport-Club mutig. Nach zwölf Minuten hatte SC-Angreifer Lucas Höler sogar die erste große Chance der Partie, scheiterte aber freistehend an Bayern-Torhüter Sven Ulreich. „Wenn wir da in Führung gehen, läuft das Spiel anders“, sagte Streich.
Der Rekordmeister übernahm danach die Kontrolle. Top-Torjäger Robert Lewandowski und Flügelstürmer Arjen Robben saßen zwar nur auf der Bank. Stattdessen durfte Nationalstürmer Wagner in der Sturmspitze mal wieder von Beginn an spielen, fiel aber nur bei seinem Abstaubertor auf. Der auf Linksaußen aufgebotene Juan Bernat suchte den 1,94 Meter großen Wagner zwar immer wieder mit Flanken, für Gefahr sorgte das aber nicht.
Gegen die aggressiven Freiburger tat sich der FCB zunächst schwer. Der SC attackierte die Gäste früh und schenkte ihnen wenig Raum. Dass sich der enorme Aufwand von Streichs Team aber nicht in Toren auszahlte, wurde dann von Müller bestraft. Einen langen Ball von Nationalmannschaftskollege Mats Hummels wollte Müller von der Torauslinie in die Mitte des Strafraums spielen. Da der Ball von Freiburg-Verteidiger Caglar Söyüncü zurückprallte, versuchte es Müller erneut - und fand den Oberschenkel von Torhüter Schwolow, der den Ball unglücklich ins eigene Tor beförderte.
Anstatt sich darauf auszuruhen nutzte der Rekordmeister auch die anschließende Freiburger Unsicherheit schnell aus. Nur drei Minuten später traute sich Tolisso aus rund 30 Metern - und traf. Bei dem perfekt getroffenen Distanz-Hammer hatte Schwolow keine Abwehrchance. Anschließend führten die Münchner die nun klar unterlegenen Gastgeber vor. Wagners Abstaubertreffer sorgte für die Vorentscheidung. Anschließend schoss Müller nach einer Ecke von Joshua Kimmich aus der Drehung das 4:0.