Blasser HSV rettet sich mit 0:0 gegen Mainz
Hamburg (dpa) - Das dürftige 0:0 gegen Mainz 05 interessierte nach Spielschluss keinen Anhänger des Hamburger SV mehr. Der norddeutsche Fußball-Bundesligist sicherte sich mit dem noch fehlenden Pünktchen im letzten Heimspiel seine weitere Erstliga-Zugehörigkeit.
Mit 36 Zählern kann der Bundesliga-Dinosaurier nicht mehr absteigen - aber der vierte Heimsieg wurde fahrlässig vergeben. „Ich freue mich, denn ich wusste bei meinem Amtsantritt, dass es eine schwierige Saison wird“, sagte Hamburgs Trainer Thorsten Fink. Mladen Petric und David Jarolim bestritten ihr letztes Spiel im Volkspark und vergossen bei ihren Auswechslungen kurz vor Schluss Tränen. Beide müssen sich einen neuen Club suchen.
Gar nicht freuen wollte sich Gäste-Coach Thomas Tuchel: „Ich bin total unzufrieden über die Art und Weise, wie wir die Chancen nicht genutzt haben. Das war schlampig.“ Die auswärts nur zweimal in dieser Spielzeit erfolgreichen Mainzer begannen offensiv mit dem Ex-Hamburger Eric Maxim Choupo-Moting und Adam Szalai, dahinter agierte Mohamed Zidan. Doch der von Dortmund gekommene Stürmer blieb glücklos.
Der HSV, bei dem Stammtorhüter Jaroslav Drobny (Muskelbündelriss) und Ivo Ilicevic (Adduktoren-Probleme) durch Sven Neuhaus und Son Heung-Min ersetzt werden mussten, überließ zunächst weitgehend den Gästen das Spielgeschehen. Die wenigen Offensivaktionen der Hanseaten wurden eingeleitet mit hohen Bällen, die aber selten einen Abnehmer fanden.
Petric und Paolo Guerrero fanden in ihrem letzten gemeinsamen Heimspiel in der Anfangsphase wenig Bindung. Während der scheidende Kroate auf Anspiele wartete, war der Peruaner nach seiner Acht-Spiele-Sperre bemüht, die Bälle im Mittelfeld zu erobern. Die erste Möglichkeit verzeichnete das Tuchel-Team durch Choupo-Moting (16.). Der in Hamburg geborene Angreifer vergab aus aussichtsreicher Position gegen Neuhaus. Der 34-Jährige spielte bei seinem Bundesliga-Heimdebüt tadellos.
Erst nach einer halben Stunde kamen die Norddeutschen gefährlich vor das Tor von Christian Wetklo. Der zuvor vor allem mit Fehlpässen aufgefallene Son setzte Marcell Jansen über den linken Flügel bestens ein, doch Petric verpasste knapp die Vorlage. Wetklo musste eingreifen, als Guerrero (37.) einen Eckball von Dennis Aogo per Kopf verwertete. Die fehlende Matchpraxis war dem Südamerikaner bei der Chancenverwertung anzumerken: Kurz vor der Halbzeit setzte ihn Aogo noch einmal gut in Szene, doch Guerrero köpfte über die Latte.
„Niemals 2. Liga“, skandierten die HSV-Anhänger, als auf den Anzeigetafeln der Rückstand der Kölner in Freiburg angezeigt wurde. Doch die Gastgeber konnten die Chancen weiter nicht verwerten. So spielte Petric (62.) noch einmal in die Arme von Wetklo, ehe er mit großem Applaus nach 73 Minuten ein letztes Mal in Hamburg ausgewechselt wurde. Der einsatzfreudige Jarolim vermied es, in seinem 257. HSV-Spiel die zehnte Gelbe Karte zu kassieren und wird ein letztes Mal am Samstag in Augsburg auflaufen.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 47,3 - 52,7
Torschüsse: 3 - 5
gew. Zweikämpfe in %: 70,5 - 29,5
Fouls: 4 - 7
Ecken: 1 - 1
Quelle: optasports.com