Braunschweig weiter ohne Punkt - 0:2 gegen Frankfurt

Braunschweig (dpa) - Schon nach drei Spieltagen in der Fußball-Bundesliga macht sich bei Aufsteiger Eintracht Braunschweig Ratlosigkeit und Ernüchterung breit.

„Wir sind noch nicht angekommen in der Liga“, klagte Abwehrspieler Deniz Dogan treffend nach dem enttäuschenden 0:2 (0:0) gegen die bis dahin ebenfalls noch punktlose Eintracht aus Frankfurt. Für die Hessen erzielten Alex Meier (52. Minute) mit seinem 50. Bundesligatreffer und Stefan Aigner (62.) die Tore zum verdienten ersten Saisonsieg in der Liga.

„Wir sind sehr erleichtert“, bekannte Eintracht-Boss Heribert Bruchhagen. „Wir waren klar überlegen, trotzdem steht es zur Pause nur 0:0. Da macht man sich natürlich schon wieder Gedanken.“ Doch wie schon beim 2:0 am Donnerstag in der Europa-League-Qualifikation bei Qarabag Akdam in Aserbaidschan war wieder einmal Verlass auf Meier. Mit seinem abgefälschten Schuss zum 1:0 legte er den Grundstein zum Sieg. „Das war eine erfolgreiche Woche für uns. Wir sind jetzt wieder auf einem guten Weg“, frohlockte Meier.

Anders die niedersächsische Eintracht. Nach dem Fehlstart wächst in Braunschweig die Erkenntnis, dass es so nicht fürs Oberhaus reicht. Vor allem Dogan fand deutliche Worte. „Wir haben krasse individuelle Fehler gemacht. Das ist eine Kopfsache, wir müssen uns steigern“, sagte der Innenverteidiger: „Es ist noch Anfang der Saison, aber es wäre schön, wenn wir langsam anfangen würden zu punkten.“

Dass es für das Team von Trainer Torsten Lieberknecht in der Bundesliga schwer werden würde, war allen Beteiligten klar. Doch dass die Euphorie angesichts der triumphalen Rückkehr nach 28 Jahren in die Bundesliga so schnell zu Ende sein könnte, überraschte Braunschweigs Trainer dann doch. „Wir haben ohne Selbstbewusstsein gespielt. Das bereitet mir eigentlich das größte Kopfzerbrechen. Denn nach den ersten beiden Spielen gibt es dafür eigentlich keinen Grund“, schimpfte Lieberknecht.

Offensichtlich hinterließen das 0:1 zum Auftakt gegen Werder Bremen und das 1:2 bei Borussia Dortmund doch größere Selbstzweifel als angenommen. Anders als an der ersten beiden Spieltagen war die Unterlegenheit gegen Frankfurt besonders eklatant. „Wir waren von Beginn an sehr präsent, deutlich mehr Ballbesitz und haben verdient gewonnen“, analysierte Frankfurts Coach Armin Veh.

Braunschweig spielte nervös, hatte enorme Probleme im Aufbauspiel und offenbarte eklatante spielerische Mängel. Nur mit Kampf wird für die Niedersachsen kaum etwas zu holen sein in dieser Saison. „Wir haben das Potenzial. Das weiß ich“, meinte Dogan. Seine traurige Miene passte indes nicht so recht zu den frühen Durchhalteparolen.

Lieberknecht wird in dieser Woche allerhand zu tun haben, um seine Spieler bis zum Auswärtsspiel beim ebenfalls kriselnden Hamburger SV wieder aufzubauen. „Das ist ein enttäuschender Tag heute, aber keine so große Enttäuschung, dass wir schon nach drei Spieltagen resignieren würden“, versprach Lieberknecht.

Hoffnung dürfte ihm die Rückkehr von Torjäger Domi Kumbela machen. Der Stürmer stand erstmals seit seiner Oberschenkelverletzung im April wieder im Braunschweiger Kader. Zusammen mit Leverkusen-Leihgabe Karim Bellarabi wurde Kumbela in der zweiten Halbzeit eingewechselt, was dem Offensivspieler des Heimteams deutlich half. Beide empfahlen sich für einen Einsatz von Beginn an beim HSV.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 38,9 - 61,1

Torschüsse: 9 - 20

gew. Zweikämpfe in %: 46,4 - 53,6

Fouls: 12 - 18

Ecken: 2 - 8

Quelle: optasports.com