Glänzendes Gustavo-Debüt: Wolfsburg demontiert Schalke

Wolfsburg (dpa) - Euphorische Stimmung bei Luiz Gustavo und dem VfL Wolfsburg, Niedergeschlagenheit beim FC Schalke 04. Nur einen Tag nach der Verpflichtung des bisherigen Bayern-Stars Gustavo unterstrichen die Wolfsburger mit einem glanzvollen 4:0 (0:0) ihre Ambitionen in der Fußball-Bundesliga.

„Wir wollen nach oben. Da sind Bayern und Dortmund. Die müssen wissen, Wolfsburg ist auch da“, kommentierte Gustavo sein überzeugendes Debüt. Als der Brasilianer nach 76 Minuten ausgewechselt wurde, stand der erste Wolfsburger Saisonsieg und das Schalker-Debakel bereits fest. Die VfL-Fans unter den 28 405 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften Stadion standen auf und verabschiedeten den teuersten Wolfsburger Profi mit Ovationen. Auch dank des umsichtigen Abräumers, der viel mit seinen Mitspielern kommunizierte und sofort akzeptiert wurde, erkämpften sich die Niedersachsen von Beginn an ein Übergewicht und revanchierten sich eindrucksvoll für die 1:4-Heimpleite gegen Schalke in der vorigen Saison.

„Das war ein perfekter Nachmittag für mich“, erklärte VfL-Trainer Dieter Hecking. „Man sieht, dass gute Fußballer alles richtig machen“, beurteilte er die Leistung von Gustavo, den er nach nur einem Training in die Startelf gestellt hatte. Die Überlegenheit des VfL drückte sich nach der Pause auch in Toren aus. Innenverteidiger Robin Knoche (55. Minute) brach mit einem Abstauber den Bann. Danach trafen noch Vieirinha (61.), der überragende Abwehrchef Naldo (67.) und Stefan Kutschke (90.) gegen teilweise konfuse Schalker.

„In der ersten Halbzeit standen wir noch konzentriert in der Deckung. Dann haben wir Wolfsburg bei einer Standardsituation eingeladen und sind auseinandergebrochen. Das darf nicht passieren“, haderte Schalke-Trainer Jens Keller. Es passierte allerdings bereits zum zweiten Mal. Obwohl Keller nach dem 3:3 im Auftaktmatch gegen den Hamburger SV in Innenverteidiger Felipe Santana und Marco Höger zwei Neue brachte, wirkte die Abwehr des Champions-League-Qualifikanten erneut nicht sattelfest.

„Wir machen zu viele individuelle Fehler und verhalten uns fahrlässig bei Standardsituationen“, kritisierte Manager Horst Heldt die Schalker Profis. „Ein Punkt nach zwei Spielen, das ist ein Fehlstart.“ Auch Nationalspieler Julian Draxler bekam die Partie im Mittelfeld nicht in den Griff. Ihm merkte man die Pause wegen seiner Achillessehnen-Probleme an. „Julian hat ein paar Fehler gemacht, die ich so nicht von ihm kenne“, merkte Keller an.

Der Coach wollte die Klatsche nicht so einfach abhaken: „Ich will die Fehler aufarbeiten. Das werden wir am Sonntag tun“, kündigte Keller an. Torjäger Klaas-Jan Huntelaar, der bei der besten Schalker Chance (40.) nur den Innenpfosten traf, blieb in der Pause mit Knieproblemen in der Kabine. „Er hat Schmerzen und verspürt Stiche im Knie. Es sieht nicht so gut aus“, urteilte Keller nach der Partie.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 51,2 - 48,8

Torschüsse: 20 - 6

gew. Zweikämpfe in %: 50,3 - 49,7

Fouls: 18 - 16

Ecken: 11 - 3

Quelle: optasports.com