1:2 gegen Schalke Bremen ohne Sieg und Kruse: „So darfst du nie verlieren“

Bremen (dpa) - Noch kein Sieg, und nun fehlt auch noch der beste Stürmer: Werder Bremen steckt nach dem 1:2 (1:1) gegen den FC Schalke 04 gleich zu Beginn der Saison in der Fußball-Bundesliga gleich wieder unten drin.

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Dass Max Kruse in den kommenden Wochen den Hanseaten nicht helfen wird, sich wieder nach oben zu arbeiten, macht die Situation nicht viel besser. Der Offensivspieler brach sich am Samstag nach einem Foul des Schalkers Thilo Kehrer das Schlüsselbein. „Der Ausfall von Max Kruse ist ein großer Verlust. Jeder kennt seinen Stellenwert. Wir hoffen, dass er schnell wieder fit wird“, sagte Trainer Alexander Nouri über den besten Torschützen der Bremer in der vergangenen Saison.

Nouri war ohnehin schon schwer angefressen von der Niederlage. „Es fühlt sich extrem bitter an“, sagte er. „Das Spiel darfst du so nie verlieren.“ Werder hat nun saisonübergreifend seit sieben Spielen nicht mehr gewonnen und verlor sechs dieser Begegnungen. Schalke hat nach dem vierten Spieltag jetzt neun Punkte, Werder steht mit nur einem Zähler auf Rang 17.

Die Gastgeber zeigten vor 42 100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion eine gute Leistung, belohnten sich aber nicht. Lamine Sané (20. Minute) brachte sie zwar in Führung, kurz danach glich Schalke durch ein Eigentor von Milos Veljkovic (22.) aus. In der Schlussphase traf Nationalspieler Leon Goretzka (83.) für die Schalke zum dritten Saisonsieg.

„Wenn wir ehrlich sind, dann hätte das Spiel auch 2:2 ausgehen können“, gab 04-Trainer Domenico Tedesco zu. Er lobte aber sein Team für eine Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte. „Wir haben dann geschlossen verteidigt und mehr Druck auf den Ball ausgeübt.“

Zu Beginn der Partie hatte noch Kruse das Werder-Spiel durch schnelle und clevere Abspiele gelenkt - bis zum Foul von Kehrer. Für Kruse kam Neuzugang Ishak Belfodil (19.). Direkt danach gelang Bremen die Führung: Ludwig Augustinsson köpfte den Ball nach einer Ecke an den Pfosten, Sané drosch den zurückgeprallten Ball ins Tor. Nur 100 Sekunden später glich Schalke aus: Werder-Keeper Jiri Pavlenka kam nach einer Ecke nicht an den Ball. Bremens Veljkovic wollte per Kopf klären, beförderte den Ball aber ins eigene Tor.

Das Kräfteverhältnis änderte sich nicht. Werder war dominanter, Schalke aber stets gefährlich. „Gefühlt hatten wir das Spiel im Griff“, sagte Bremens Mittelfeldspieler Maximilian Eggestein. Er übte aber auch Kritik: „Die letzte Ambition, der letzte Wille unbedingt, das Tor zu erzwingen, hat gefehlt.“

Beide Teams kamen immer wieder zu gefährlichen Strafraumsituationen. Bremen schaffte es aber zu selten, bei seinen Angriffen die Schalker Abwehr in Verlegenheit zu bringen. Gäste-Coach Tedesco brachte in der Schlussphase Breel Embolo, der nach langer Verletzungspause sein Comeback feierte. Der Siegtreffer gelang wieder nach einer Ecke. Goretzka kam aus zentraler Position völlig frei zum Abschluss und verwandelte. „Das Tor war sicher ein Stück weit glücklich, aber Glück kann man sich erarbeiten“, sagte er.