BVB jetzt erster Bayern-Verfolger: 3:2 in Leverkusen
Leverkusen (dpa) - Borussia Dortmund hat die Hierarchie in der Fußball-Bundesliga zurechtgerückt und ist wieder der erste Verfolger von Spitzenreiter Bayern München. Der deutsche Meister feierte im turbulenten Top-Spiel bei Bayer Leverkusen einen etwas glücklichen 3:2 (2:0)-Sieg.
Damit verdrängte die Werkself den BVB von Tabellenplatz zwei. Marco Reus (3. Minute), Jakub Blaszczykowski (9./Foulelfmeter) und Robert Lewandowski (63.) beendeten mit ihren Treffern die Heimserie der Leverkusener, die zuvor in 15 Pflichtspielen auf eigenem Platz ungeschlagen waren.
Die beiden Tore von Stefan Reinartz (58./62.) genügten den Hausherren vor 30 210 Zuschauern in der ausverkauften BayArena nicht, obwohl Blaszczykowski seinen zweiten Strafstoß (70.) vergab und es damit nochmal spannend machte. Bayer rutschte durch die Niederlage auf Rang drei ab und hat im Kampf um die direkte Champions-League-Qualifikation nur noch einen Punkt Vorsprung auf den Vierten Eintracht Frankfurt. Die Dortmunder wahrten ihren Zwölf-Zähler-Rückstand auf die Bayern.
„Hier werden nicht viele Mannschaften gewinnen“, urteilte Gäste-Trainer Jürgen Klopp erleichtert. „Das war ein Spiel, das dem Duell Zweiter gegen Dritter würdig war“, urteilte der Leverkusener André Schürrle. Sein Teamkollege Philipp Wollscheid war dagegen sauer über seinen entscheidenden Patzer vor dem 2:3. „Das ist unerklärlich, darf nicht passieren. Ich habe die Mannschaft um ihren Lohn gebracht“, klagte der Abwehrspieler.
Beide Teams hielten sich nicht lange auf und stürmten sofort munter drauflos. Nach 56 Sekunden tauchte Gonzalo Castro vor BVB-Ersatzkeeper Mitchell Langerak auf, der den erkrankten Roman Weidenfeller vertrat. Castros Heber war aber zu hoch angesetzt. Kurz darauf machte es Reus besser. Der Nationalspieler nutzte einen feinen Steilpass von Lewandowski und hob den Ball gekonnt über den herausstürzenden Bayer-Schlussmann Bernd Leno.
Fünf Minuten später ärgerte sich Leno schon wieder. Diesmal tauchte Lewandowski frei vor ihm auf, der Keeper brachte den Polen zu Fall und Schiedsrichter Deniz Aytekin entschied auf Strafstoß. Blaszczykowski verwandelte sicher - 2:0 für Dortmund.
Diese Effektivität fehlte den Leverkusenern in Hälfte eins. Stefan Kießling verpasste sein 100. Bundesliga-Tor, als er einen Flugkopfball daneben setzte (14.). Gut zehn Minuten später blockte Felipe Santana einen Schuss von Kießling gerade noch ab. Auch André Schürrle hatte aus spitzem Winkel kein Glück (44.).
Nach der Pause das gleiche Bild: Die beherzten Bayer-Kicker drängten auf den Anschluss, blieben aber zunächst erfolglos. Der eingewechselte Sidney Sam (47.) scheiterte ebenso am starken Langerak wie Kießling (50.) bei einem Kopfball aus kurzer Distanz. Im Nachschuss traf Schürrle den auf der Torlinie postierten Mats Hummels. Nach dem neunten Eckball war es dann endlich so weit: Kießling bediente Reinartz, der die Kugel ins Netz stocherte.
Nun wackelten die Dortmunder bedenklich, konnten kaum noch für offensive Entlastung sorgen. Und wieder war es Defensivspezialist Reinartz, der nach Kopfball-Vorlage von Sebastian Boenisch traf.
Aber schon im Gegenzug baute Bayer die taumelnde Borussia wieder auf. Wollscheids Rückpass war zu kurz, Lenos Rettungstat reichte nicht. Lewandowski sagte danke und brachte die Gäste mit seinem 13. Saisontor wieder in Führung. In einer intensiven Schlussphase stemmten sich die Leverkusener mit Macht gegen die unglückliche Schlappe, schafften aber die Wende nicht mehr.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 58,4 - 41,6
Torschüsse: 27 - 12
gew. Zweikämpfe in %: 54,3 - 45,7
Fouls: 21 - 16
Ecken: 12 - 4
Quelle: optasports.com