Dortmund erobert Rang zwei: 3:0 über Nürnberg

Dortmund (dpa) - In der Champions League kurz vor dem Viertelfinale, in der Bundesliga zurück auf Rang zwei - bei Borussia Dortmund ist der Frust binnen einer Woche verflogen.

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Dank des überzeugenden 3:0 (0:0) über den 1. FC Nürnberg rangiert der Revierclub erstmals seit dem 12. Spieltag wieder dort, wo er nach seinem eigenen Verständnis mindestens hingehört - auf dem Platz hinter Branchenprimus FC Bayern.

Wie schon beim famosen Auftritt in der europäischen Königsklasse vier Tage zuvor bei Zenit St. Petersburg (4:2) präsentierte sich die Borussia auch gegen Nürnberg von ihrer besseren Seite. Das besserte die Laune von Trainer Jürgen Klopp spürbar auf: „Wir haben uns in Hamburg in eine Drucksituation gebracht. Heute hat man gesehen, dass es die Mannschaft wieder gutmachen wollte.“ 112 BVB-Siege stehen nun unter Trainer Klopp zu Buche - ein Vereinsrekord.

Ähnlich wie der Coach sah es Henrich Mchitarjan: „Wir haben in St. Petersburg unser wahres Gesicht gezeigt - genau wie heute.“ Im Gegensatz zum bedenklichen 0:3 vor einer Woche beim Abstiegsaspiranten HSV rief der BVB sein großes Potenzial ab. Vor 80 645 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park sorgten der nach dreiwöchiger Verletzungspause ins Team zurückgekehrte Mats Hummels (51. Minute), Robert Lewandowski (67.) und Mchitarjan (83.) für den verdienten Sieg.

Dagegen mussten die zuletzt aufstrebenden Gäste die zweite Rückrunden-Pleite hinnehmen. Die Enttäuschung hielt sich bei Trainer Gertans Verbeek jedoch in Grenzen: „Ich kann meiner Mannschaft in Sachen Motivation und Disziplin keinen Vorwurf machen. Wir sind nicht weggebrochen.“

Zumindest in der ersten Halbzeit schien es, als könnte die defensive Taktik der Gäste aufgehen. Zwar dominierte der BVB die Partie, ging mit seinen vielen Chancen aber gewohnt verschwenderisch um. Dabei rückte Raphael Schäfer in den Mittelpunkt des Geschehens. Der Nürnberger Schlussmann parierte Schüsse von Mchitarjan (18.) und Marcel Schmelzer (21.). Die Entlastungsangriffe der Franken waren zwar selten, aber nicht ungefährlich. Nach einem kapitalen Fehler von BVB-Abwehrspieler Sokratis, dem ein Pass auf Hummels misslang, war der Club der Führung nahe. Doch Tomas Pekhart (29.) traf mit seinem Schuss von der Strafraumgrenze nur den Pfosten.

Doch dem Sturmlauf der Borussia war die Nürnberger Defensive in der 2. Halbzeit nicht mehr gewachsen. „Ihr müsst den Druck hochhalten. Dann passiert es irgendwann“, beschwor Klopp seine Mannschaft in der Pause. Diese Ansprache machte sich bezahlt: Eine Standardsituation leitete die Niederlage ein. Den Kopfball von Lewandowski nach einem Eckball konnte Schäfer nur abklatschen. So hatte Hummels wenig Mühe, den Ball aus kurzer Distanz über die Linie zu drücken. Dieser Treffer beflügelte den BVB. So bewahrte der starke Schäfer sein Team vor einer frühen Vorentscheidung. Doch gegen den Schuss von Lewandowski, der seinen 15. Saisontreffer erzielte, war auch er machtlos.

Damit war der Widerstand der Nürnberger gebrochen. Der Schlusstreffer von Mchitarjan gab die Überlegenheit der Borussia wieder. Mit Genugtuung kommentierte Nationalspieler Schmelzer den Sprung der Borussia auf Rang zwei: „Das wollten wir eigentlich schon in Hamburg schaffen.“

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 47 - 53

Torschüsse: 28 - 4

gew. Zweikämpfe in %: 53,4 - 46,6

Fouls: 9 - 13

Ecken: 8 - 1

Quelle: optasports.com