Erster Heimsieg: Nürnberg stoppt Köstners „Wölfe“
Nürnberg (dpa) - Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg kommt auch unter Lorenz-Günther Köstner nicht aus dem Tabellenkeller. Die Niedersachsen unterlagen beim 1. FC Nürnberg mit 0:1 (0:0) und mussten damit nach zwei Pflichtspiel-Siegen die erste Niederlage unter ihrem Interimscoach hinnehmen.
„Wir sind im Abstiegskampf. Es geht für den VfL Wolfsburg um sehr, sehr viel“, sagte Köstner nach der verdienten Niederlage, die Nürnbergs Timo Gebhart (76. Minute) besiegelt hatte. Der „Club“ verschaffte sich mit dem ersten Heimsieg der Saison Luft im Tabellenkeller.
„Das ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung“, sagte Nürnbergs Coach Dieter Hecking, der angesichts von zuletzt nur einem Punkt aus sechs Spielen gestand: „Wir haben eine Zeit hinter uns, die nicht angenehm war.“ Gäste-Keeper Diego Benaglio, der in einem schwachen Wolfsburger Team herausstach, sagte: „Wir sind sehr enttäuscht. Wir hätten die drei Punkte gut gebrauchen können.“
Köstner, dem Aufsichtsratschef Francisco Javier Garcia Sanz vor der Partie in der „Wolfsburger Allgemeinen Zeitung“ bescheinigt hatte, „exzellente Arbeit“ abzuliefern, setzte auch in Nürnberg auf Beständigkeit. Wie schon beim Heimerfolg im DFB-Pokal vertraute der Wolfsburger Hoffnungsträger der Erfolgself, die vor einer Woche in Düsseldorf einen überzeugenden Sieg eingefahren hatte. Dagegen musste „Club“-Coach Hecking umbauen: Für Routinier Javier Pinola (Gelb-Sperre) besetzte Marvin Plattenhardt die linke Abwehrseite, zudem kam Alexander Esswein für Mike Frantz ins Team.
Seit vier Spielen hatten die Franken nicht mehr getroffen, doch war vor 37 586 Zuschauern von Verunsicherung keine Spur. Engagiert ging der „Club“, bei dem erneut Patrick Rakovsky für den verletzten Raphael Schäfer das Tor hütete, in der Anfangsphase zu Werke und kam zu Beginn auch gefährlich vor das Gäste-Tor. Stürmer Tomas Pekhart tauchte gleich zweimal gefährlich (6./10.) vor Benaglio auf, dieser behielt aber jeweils die Oberhand.
Von Wolfsburg kam zunächst nichts. Zwar begannen die Gäste nach gut einer Viertelstunde, die Partie ausgeglichener zu gestalten. Nach vorne waren die Gäste aber erschreckend zahm wie zuletzt unter Felix Magath. Doch auch Nürnberg spielte nicht mehr so beherzt auf wie in der Anfangsphase, prompt verflachte die Partie.
Auch nach der Pause blieb der überfällige Weckruf zunächst aus. Offensiv durfte sich Köstner in der 69. Minute immerhin endlich über so etwas wie eine Torchance freuen: Diego prüfte mit einem nur halbwegs gefährlichen Fernschuss „Club“-Schlussmann Rakovsky. Das war es dann aber auch schon mit den Offensivbemühungen der Wolfsburger.
Auch die Hausherren hatten in Sachen Torgefahr in Durchgang zwei zunächst so gut wie nichts zu bieten. Zwar bestimmte das Team von Trainer Hecking das Geschehen, nennenswerte Torchancen konnten sich die Franken aber trotz aller Bemühungen lange nicht herausspielen. Als sich fast alle im Nürnberger Stadion auf eine Nullnummer einrichteten, köpfte Gebhart nach schöner Flanke von Timothy Chandler doch noch zum umjubelten Siegtreffer ein.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 50,7 - 49,3
Torschüsse: 11 - 3
gew. Zweikämpfe in %: 47,7 - 52,3
Fouls: 21 - 16
Ecken: 5 - 4
Quelle: optasports.com