Fürth holt ersten BL-Heimzähler - 1:1 gegen Werder
Fürth (dpa) - Die Fürther Erleichterung nach dem ersten Tor und ersten Punkt im eigenen Stadion war groß. „Für uns war es einfach wichtig“, sagte der Greuther Sechser Stephan Fürstner nach dem hart umkämpften 1:1 (1:1) gegen Werder Bremen.
Im fünften Anlauf war dem Bundesliga-Neuling am Samstag endlich der erster Punktgewinn vor heimischem Publikum gelungen. Nun höre das Gerede endlich auf, sagte Trainer Mike Büskens. Dass die Franken durch 4:1-Sieg des VfL Wolfsburg auf den letzten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga abrutschten, sei nur eine Momentaufnahme.
Der Brasilianer Edu bescherte dem Aufsteiger in der 8. Spielminute den ersten Heimtreffer der Saison, Nils Petersen (44.) traf für spielerisch überlegene Bremer zum verdienten Ausgleich. Für die Gäste-Elf von Trainer Thomas Schaaf reichte selbst ein deutliches Plus an Torchancen nicht zum angepeilten Sieg. „Wir haben die beste Phase nach der Halbzeit gehabt“, sagte Schaaf. „Da muss man in so einem Spiel in Führung gehen.“ Doch die Fürther hielten mit viel Leidenschaft dagegen und überstanden mehrere heikle Phasen unbeschadet.
Um ihren Premierentreffer im eigenen Stadion bejubeln zu können, mussten die Fürther schon auf die ersten Schneeflocken des Jahres warten. Bei ungemütlichem Wetter belohnte Routinier Edu einen exzellenten Spielzug über Gerald Asamoah und Edgar Prib mit der frühen Führung, die sogar der herbeigeeilte Trainer Mike Büskens im Kreis der Mannschaft sichtlich genoss.
Auch auf den Rängen sorgte der erste Heim-Treffer in einem Pflichtspiel seit dem 29. April für Genugtuung - lauthals unterstützten die 18 000 Fans ihr Team gegen den Favoriten. Und das hatte Erfolg: Bremen konnte auf dem schwer bespielbaren Boden zunächst nur selten seine fußballerische Überlegenheit demonstrieren.
Erst nach 21 Minuten verbuchten die Gäste durch Marko Arnautovic ihren ersten halbwegs gefährlichen Schuss in Richtung des Fürther Tores - das allerdings war dann der Startschuss zu furiosen 25 Minuten: Mit einem Mal erarbeiteten sich die Bremer Chance um Chance, fast ohne Gegenwehr stiefelten sie durchs Fürther Mittelfeld und prüften immer wieder den bemitleidenswerten Torwart Max Grün.
Aus kurzer Distanz scheiterten Petersen (28.) und erneut Arnautovic (29.), kurz darauf dann auch Zlatko Junuzovic von der Strafraumgrenze (31.), Theodor Gebre Selassie mit einem Ball an die Latte (33.) und wiederum Petersen per Kopf (34.). „Nach diesem frühen 1:0 hat Werder den Druck wahnsinnig erhöht“, musste Büskens zugeben. Als der Aufsteiger die kritische Phase gerade überstanden zu haben schien, netzte der frühere Stürmer des FC Bayern doch noch ein: Eine scharfe Hereingabe von Arnautovic lenkte Petersen gekonnt ins Tor.
Vor allem die defensiven Mittelfeldakteure Stephan Fürstner und Prib ließen sich teils wie Amateurkicker überlaufen. Besserung trat erst gegen Mitte der zweiten Hälfte ein, als die Gastgeber zwar weiterhin hinterher liefen, immerhin aber an Kompaktheit gewannen. Den Bremern öffneten sich jetzt nicht mehr so viele Lücken wie vorher, die größte Gelegenheit vergaben Petersen und Arnautovic gemeinschaftlich (59.).
Das Kleeblatt-Team ärgerte die Gäste in der zweiten Halbzeit zumindest mit einigen Nadelstichen. Der alleingelassene Innenverteidiger Thomas Kleine hatte nach 68 Minuten das zweite Fürther Tor auf dem Kopf, traf den Ball aber im entscheidenden Moment nicht richtig.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 34,9 - 65,1
Torschüsse: 10 - 16
gew. Zweikämpfe in %: 44,6 - 55,4
Fouls: 24 - 17
Ecken: 4 - 6
Quelle: optasports.com