Freiburg hadert mit Remis - Modeste rettet Hoffenheim 1:1
Freiburg (dpa) - Der SC Freiburg haderte mit dem verschenkten Dreier, 1899 Hoffenheim durfte dank Joker Anthony Modeste jubeln: Nach mehr als viermonatiger Ladehemmung rettete der Franzose der Mannschaft von Trainer Markus Gisdol elf Minuten nach seiner Einwechslung (85.) am Samstag noch das 1:1 (0:0) beim SC Freiburg.
„Wir haben uns den Punkt verdient und auch erkämpft“, resümierte der TSG-Coach nach der durchwachsenen Generalprobe für das DFB-Pokal-Viertelfinale. „Es ist glücklich, dass wir einen Punkt mitgenommen haben.“ Modeste war natürlich zufrieden. „Ich bin froh, dass ich mit diesem Tor der Mannschaft helfen konnte“, sagte er.
Den Freiburgern schlug das Remis aufs Gemüt. Jonathan Schmid (68. Minute) hatte vor 22 300 Zuschauern nach einer herrlichen Vorlage von Admir Mehmedi die Breisgauer vermeintlich schon auf die Siegerstraße geführt. „Hoffenheim hat die Qualität aus einer Chance ein Tor zu machen“, sagte SC-Coach Christian Streich. Dennoch: „Es war ein unverdientes Unentschieden für uns.“
Fünf Minuten fehlten dem SC im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga zum wichtigen dritten Heimsieg in Serie, die TSG hingegen konnte vier Tage vor dem Viertelfinale gegen Wolfsburg einen wichtigen Punkt im badischen Nachbarschaftduell entführen.
Unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw übernahmen die Breisgauer von Beginn an die Kontrolle - doch Effektivität sieht anders aus. Aus ihrer Überlegenheit bei Ballbesitz konnten die Hausherren kein Kapital schlagen. Zu oft landeten die Abspiele beim Gegner, zu holprig lief schließlich bei tiefem Boden der Aufbau. Von der Brisanz und Attraktivität des Hinspiels, als die Zuschauer sechs Tore, drei Platzverweise und einen Elfmeter zu sehen bekamen, war die Partie am Samstag jedenfalls meilenweit entfernt.
Streich nahm im Vergleich zum 0:2 vor einer Woche gegen Mainz zwei Änderungen vor. Für Julian Schuster und Vaclav Pilar, der wegen einer Reizung im Muskelansatz fehlte, durften Pavel Krmas und Felix Klaus ran. Die beste SC-Chance in einer an Höhepunkten armen ersten Hälfte hatte Mehmedi (29.), der der Hoffenheimer Verteidigung davonlief - sein Querpass vor das verwaiste Tor war aber vergebens, kein Freiburger war sein Tempo mitgegangen.
Hoffenheim fand bei Dauerregen erst gegen Ende der ersten 45 Minuten ins Spiel. Ein Fernschuss von Eugen Polanski (31.) strich knapp am Gehäuse von Oliver Baumann vorbei; Kevin Volland (39.) und Kai Herdling (40.) konnten Jubilar Sejad Salihovic in seinem 150. Bundesligaspiel auch nicht verzücken. Von dem Schwung aus dem 3:0 gegen den HSV war kaum etwas zu sehen.
Der Unterhaltungsfaktor wurde nach der Pause höher. Freiburg und Hoffenheim agierten diszipliniert, spielerisch hatten sie dennoch viel Luft nach oben. Wie aus dem Nichts traf dann Schmid. Mehmedi schüttelte auf der linken Außenbahn Tobias Strobl ab, seine Hereingabe war für den Franzosen nur noch Formsache. Vier Minuten später sorgte Mehmedi mit einem Kopfball erneut für Gefahr, in der 75. Minute traf der Schweizer nur den Pfosten.
Die Freiburger hätten sogar noch erhöhen können, da Vladimir Darida (82.) aus wenigen Metern TSG-Keeper Koen Casteels nicht bezwingen konnte. Doch dann schlug Modeste überraschend zu.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 49 - 51
Torschüsse: 11 - 18
gew. Zweikämpfe in %: 45,1 - 54,9
Fouls: 21 - 15
Ecken: 3 - 2
Quelle: optasports.com